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Haben Sie eine Frage zu dieser Schule oder möchten Sie, dass wir Ihnen helfen?
15 December 2023
by Ferdinand Steinbeis


Wie Läuft's in Stonyhurst, Charlotte?

Guten Tag aus Richmond!
Nachdem Max Hall, der erst das Ocean College und danach das Framlingham College besuchte, in unserer neuen Blogserie mit Erfahrungsberichten von Schülern den Anfang machte, ist Charlotte Schüle die nächste. Eigentlich hatten wir geplant, ausschließlich Schüler zu interviewen, die durch uns an Internate in England, Schottland oder Irland vermittelt wurden und deren Schulzeit bereits beendet ist. Charlotte ist derzeit noch Schülerin auf dem Stonyhurst College, kann aber bereits auf ein ganzes Schuljahr zurückblicken und so wertvolle Insights und Tipps geben.
Charlotte mit Freunden auf dem Campus der Schule
Charlottes Start auf dem Stonyhurst College
Charlotte, stell dich bitte einmal vor.
Also, ich bin die Charlotte und gerade 18 Jahre alt geworden. Ich komme aus Staufen, das ist ein kleiner Ort in der Nähe von Freiburg, und habe dort das staatliche Gymnasium besucht. Dort habe ich noch die 10. Klasse besucht, bevor ich mich vor rund einem Jahr für den Besuch des Stonyhurst College entschieden habe, um dort zwei Jahre lang zur Schule zu gehen. Mein Start war im September 2022 und im Juli 2024 mache ich meinen IB-Abschluss.
Wie kamst du auf die Idee, ein Internat in England zu besuchen?
Als ich in der 7. Klasse war, war die Tochter einer Nachbarin in einem Internat in England und meinte, dass das auch etwas für mich wäre. Ich war erst nicht überzeugt, aber je mehr sie davon erzählte und je mehr ich darüber im Internet und in Büchern las, desto mehr Lust bekam ich darauf.
Außer einer coolen Erfahrung ist es ja auch etwas, was mir in der Zukunft helfen wird. Mein Englisch wird besser und in Deutschland gab es auch ziemlich viele Schulausfälle bei mir. Ich dachte mir, ein gutes Internat in England könnte da ideal sein. Als ich in der 9. Klasse war, habe ich mich dann intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Ein paar Freunde von mir waren zu der Zeit auch schon in England auf einem Internat und sind dahin über von Bülow Education vermittelt worden und waren sehr zufrieden. Ich hab mich einfach im Büro gemeldet und gefragt, ob sie mir helfen können.
Warum hast du dich gerade für Stonyhurst entschieden?
Von Bülow haben mir Kataloge gegeben und mir einzelne Schulen vorgestellt, die zu mir passen könnten. Ich hab sie dann besucht und im Stonyhurst College fand ich es einfach am nettesten. Die anderen Internate haben mir erzählt, wie toll ihre Schule und wie schön der Ort ist. Stonyhurst ist auf mich als Person eingegangen. In meinem Selbstporträt habe ich geschrieben, dass ich Kunst mag, mich für das Fach Economics, also Wirtschaft, interessiere und gerne Tennis spiele. Bei meinem Besuch in Stonyhurst habe ich dann gleich die Kunstlehrerin und die Tennistrainerin kennengelernt, die ich jetzt habe. Ich habe mich auch mit dem Head of Higher Line Mr. Edward Allanson unterhalten, welche Fächerkombinationen für mich optimal wären. Dass alle so auf mich eingegangen sind und alle wahnsinnig freundlich waren, hat mir das Gefühl gegeben, auf Stonyhurst gut aufgehoben zu sein. Ich hab mich dann angemeldet und nachdem ich die 10. Klasse in Deutschland beendet hatte, habe ich mich dort für die zwei Jahre zum IB angemeldet, was in etwa dem Abitur in Deutschland entspricht.
Wie war dein erster Tag auf Stonyhurst?
Meine Eltern haben mich zwar begleitet und ich war voll aufgeregt. Aber das Willkommen von meiner Hausmutter, den Lehrern und den anderen Schülerinnen war sehr herzlich. Später am Tag wollte ich dann auch „alleine“, nur mit den anderen Schülerinnen, sein und hab meinen Eltern gesagt: „Okay, tschüss, wir sehen uns in den Ferien wieder!“ Ich wurde dann rumgeführt und vorgestellt, aber nicht so als „Guckt mal, das ist die Neue“, sondern einfach nur offen und sympathisch.
Charlotte beim Chillen mit Freundinnen im Internatshaus
Charlottes Leben im Internatshaus in Stonyhurst
Wie ist dein Haus und dein Zimmer?
Ich war im Mädcheninternatshaus Poetry, weil man auf Stonyhurst auch den Jahrgängen Namen gibt und die 11. Klasse Poetry heißt. In meinem Haus waren wir so ungefähr 60 Mädels. Die Sixth Form, also die letzten beiden Jahrgänge, haben alle eigene Zimmer für sich allein. Dadurch, dass die alle unterschiedlich groß sind, werden die Zimmer jedes „term“ gewechselt. Ich hatte bisher immer wirklich große Zimmer. Im letzten „term“ ein großes Zimmer mit einem krassen Ausblick auf die tolle Szenerie. Davor hatte ich einen Blick auf den Innenhof. Wir haben ziemlich lange Pausen und da kann man dann auch mal aufs Zimmer gehen oder auch mal am Wochenende alleine sein, um zu lernen.
In Stonyhurst gibt es Anträge, auf denen man sich wünschen kann, neben wem man gerne als Nächstes wohnen möchte oder worauf man großen Wert legt. Ich habe zum Beispiel immer geschrieben, dass mir ein großes Fenster wichtig ist. Wenn es irgendwie möglich ist, werden die Wünsche auch erfüllt. Was die Badezimmer angeht, ist auf jedem Korridor am Ende ein großes Bad mit Duschen, Waschmaschinen, Trockner und so.
Wann hast du dich in Stonyhurst zu Hause gefühlt?
Ich hatte anfangs noch nicht viel mitgenommen und mein Zimmer war daher noch recht unpersönlich. Ich hab dann angefangen, Fotos aufzuhängen und es mit Lichterketten zu dekorieren. So ab der dritten Woche war mein Zimmer so, dass ich sagen konnte: „Okay, das ist jetzt mein Zuhause.“ Aber ich würde sagen, so von den Leuten her ging es relativ schnell. Ich würde so ein bis zwei Wochen sagen, bis ich mich da eingegliedert hatte. Ich habe halt auch wirklich nette Leute kennengelernt, muss ich sagen.
Wann hast du erste Freundschaften geknüpft?
Direkt am ersten Tag. Gleich das Mädchen, das mich herumgeführt hat, wurde meine Freundin und durch ihren Freundeskreis hab ich gleich Anschluss gefunden. Meine Freundin aus der Schweiz war auch neu und wir haben uns auch sofort angefreundet. Ich glaube, dass man besonders offen ist, wenn man noch niemanden kennt, und wenn man dann mit offenen Armen empfangen wird wie auf Stonyhurst, geht Freundschaften schließen einfach.
War Heimweh ein Thema für dich?
Ja, schon. Ich war am Anfang mal richtig krank, und das gleich nach meiner Ankunft und an meinem Geburtstag. Die Schule ging am 6. September los und am 15. war mein Geburtstag und ich hatte eine fiese Erkältung. Die Kombination war schon wie Heimweh und nicht schön. Mein Vater ist dann gekommen und dann war alles wieder gut und wir haben mit meinen Freunden noch was Kleines zusammen gemacht mit Kuchen und Spielen. Dann hab ich mich einfach ausgeruht und mit der Erkältung war auch das Heimweh weg.
Wie ist die Beziehung zu deinen Hauseltern?
Wir hatten letztes Jahr quasi zwei Hausmütter, die eigentliche Hausmutter und ihre Tochter. Man ist zwar recht förmlich und spricht sie mit Miss an und wenn man was will, sagt man schon „Thank you, Miss“, aber die Beziehung ist nicht so wie mit den Lehrern, sie ist enger. Ich liebe meine Hausmutter und wir können immer einfach zu ihr kommen, wenn wir was brauchen oder reden möchten. Sie ist super fürsorglich. Wenn es einem schlecht geht oder man krank ist, dann klopft sie auch am Zimmer und sieht nach uns oder man kann auch direkt zum Health Center gehen.
Charlotte mit ihrer besten Freundin
Wie gehst du damit um, wenn es mal Streitigkeiten gibt?
Wenn man ein Problem hat, geht man einfach hin und klärt das untereinander. Wenn das nicht funktioniert, kann man zur Hausmutter gehen, aber das habe ich in meiner Schulzeit auf Stonyhurst noch nicht erlebt. Es gibt hier auch keine Gruppen, die gegen eine andere sind oder so was. Klar gibt es Leute, mit denen man enger befreundet ist als mit anderen, aber generell ist das Boarding hier sehr harmonisch.
Wie sieht ein schulfreier Tag bei dir aus?
Samstag haben wir nur einen halben Tag Schule. Ab 12 Uhr steht bei mir Sport auf dem Plan und danach Freizeit. Sonntags kann ich dann ausschlafen. Na ja, fast. Ich bin ja im Chor und muss beim Gottesdienst morgens um 11 Uhr singen und eine Stunde vorher zur Chorprobe. Vorher gehe ich mit Freunden frühstücken und nach dem Gottesdienst gehen wir alle zum Brunch. Kulinarisch ist das das Highlight auf Stonyhurst, denn da gibt es Pancakes, Waffeln, Eis, Donuts, Kuchen und anderen Süßkram. Bis 14 Uhr macht dann jeder, was er will, und dann rufen wir meistens ein Taxi und fahren in den Ort. Wenn wir in der Schule bleiben, spielen wir Tennis, gehen spazieren oder gucken einen Film.
Wie ist das Verhältnis zwischen Internatsschülern und den Einheimischen in Lancashire?
Wenn wir in den Ort gehen, dann sagen wir meistens unserem Taxifahrer, wo wir rausgelassen werden möchten. Meistens ist es der Supermarkt in Clitheroe, um uns Essen zu kaufen. Clitheroe ist der am nächsten gelegene kleine Ort. Aber man redet jetzt nicht so mit den Einheimischen. Also, man geht halt in die Stadt und macht halt einfach die Sachen, die man machen möchte. Mehr ergibt sich einfach nicht.
Wo du das Essen ansprichst – wie ist das Essen auf Stonyhurst?
Das Essen auf Stonyhurst ist gut. Klar meckern meine Freunde und ich, aber wir wissen, dass es Jammern auf hohem Niveau ist. Es gibt einen Hauptgang und Beilagen wie Nudeln, Reis, Gemüse, Kartoffeln und Sachen aus der Salatbar, die wir uns dazu aussuchen können. Nachtisch gibt es auch jeden Tag und Obst. Es gibt Gerichte wie Yorkshire Pudding, die mir überhaupt nicht schmecken, und dann gibt es wieder Sachen wie Apple Crumble, die ich liebe.
Gibt es eine besondere Schultradition oder Veranstaltungen im Internat, die dir besonders gut gefallen?
Ja, das gemeinsame Singen. Ob beim Gesangsunterricht einmal die Woche oder beim Gottesdienst. Es gibt ein paar Lieder, die wir immer alle zusammen singen, wie „Gloria“ oder „Pater Noster“, die gehen einem einfach in Fleisch und Blut über und es macht Spaß, mit der ganzen Gemeinschaft zusammen zu singen. Eine weitere Sache, die ich sehr mag, ist weniger eine Tradition als mehr eine Gewohnheit. Wir gehen gemeinsam mit Freunden aus dem Chor ins Ref, das ist unsere Kantine, um nach dem Singen dort etwas zu essen. Das Gemeinsame ist hier wesentlich stärker ausgeprägt als in Deutschland. Ein weiteres Highlight für mich ist das Creative Weekend „Great Academies“, zu dem auch die Eltern kommen. Es ist ein Wochenende im Mai, auf das wir schon Monate im Voraus hinarbeiten. Der Chor übt Lieder, es gibt Sportveranstaltungen, eine Kunstausstellung und sogar eine kleine Militärparade.
Wie ist die Gemeinschaft zwischen den Häusern? Gibt es Wettbewerbe?
Nein, nicht zwischen den Häusern, aber zwischen den Lines. Das ist ein wenig wie bei Harry Potter. Am Anfang wird man einer Line zugeteilt. Das sind dann Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgängen und Häusern. Es gibt jeweils einen Line-Kapitän und einmal die Woche sind kleine Wettbewerbe zwischen den Lines. Das ist mal ein Rennen, mal ein Schachspiel oder so was. Am Ende des Schuljahrs wird die Line mit den meisten Punkten mit einem Pokal belohnt.
Charlottes gemütliches Einzelzimmer im letzten Trimester
England vs. Deutschland – Charlotte vergleicht
Gab es irgendwas am Internatsleben, dass dich überrascht hat?
Der viele akademische Support! Also ich weiß nicht, ob das damit zusammenhängt, dass ich davor auf einer staatlichen normalen Schule war, aber das hat mich ziemlich überrascht. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass man bestmöglich vorbereitet in eine Prüfung gehen kann. Etwas anderes, was mich jetzt nicht so sehr überrascht hat wie meine Freunde in Deutschland, ist, dass hier eigentlich keiner verwöhnt und oberflächlich ist, wie man es Internatsschülern ja als Vorurteil nachsagt. Ich finde tatsächlich, dass alle megaviel offener sind, viel netter und einfach eine andere Lebensfreude haben. Ich kann es jetzt nicht genau sagen, was es ist, aber ich fühle mich tatsächlich in Stonyhurst wohler als in Deutschland auf der Schule.
Sind deine Freunde auf Stonyhurst eher aus Deutschland oder England?
Meine engeren Freunde sind eher Deutsche, aber ich bin auch mit ein paar Engländern befreundet. Meine beste Freundin hier ist aus der Schweiz. Ich hab mich nicht gezielt mit Deutschen angefreundet. Das kam eher dadurch, dass wir die gleichen Fächer belegt haben. Ich war im Februar auf einem New-York-Trip, auf dem ich ausschließlich mit Engländern unterwegs war, die jetzt meine Freunde sind. Es kommt einfach immer darauf an, was man macht, und dann ergibt sich das einfach.
Welche Unterschiede gab es denn zwischen den Lehrkräften in Deutschland und denen im Stonyhurst College?
Wenn ich auf Stonyhurst etwas brauche oder sage, könnte ich die Prüfungsunterlagen bekommen, einfach, um zu üben oder so, dann geben sie es dir. Ich habe auch neulich an einer Biologie- Olympiade teilgenommen, weil meine Lehrerin mich gefragt hat und es mir zutraute. Unser Team hat auch den ersten Preis gewonnen. Das ist total anders als in Deutschland. Hier kommen die Lehrer auf dich zu, weil sie an dich glauben.
Was waren die größten Unterschiede zwischen Deutschland und England in
schulischer Hinsicht für dich?
Die Sprache. Anfangs dachte ich deutsch und hab es auf Englisch übersetzt. Da mischten sich noch deutsche Worte hinein. Jetzt ist es so, dass mir in Deutschland die deutschen Worte teilweise nicht mehr einfallen, weil ich oft auf Englisch denke.
Charlotte kurz vor einem Haus-Ball
Akademisches: Lernen auf dem Stonyhurst College
Wie kamst du mit dem Unterricht auf Englisch klar?
Gut, ich hatte schon vor Stonyhurst angefangen, Fachartikel auf Englisch zu lesen, um mich mit dem Fachjargon vertrauter zu machen. Mathe, Bio und so waren kein Problem. Am schwierigsten von allen sechs Fächern, die ich belegt habe, fand ich Englisch als Zweitsprache. Es war einfach viel anspruchsvoller als in Deutschland.
Wie steht es heute, nach einem Jahr mit deinen Englischkenntnissen?
Wenn ich mein Englisch auf einer Skala von 1 bis 10 einordnen müsste, würde ich sagen, dass es vorher eine 6 bis 7 war und jetzt eine glatte 10 ist. Der Unterschied ist wirklich krass.
Wie sieht ein typischer Stundenplan in Stonyhurst bei dir aus?
Montag ist immer mein längster Tag. Ich bin um 7 Uhr aufgestanden und hatte dann um 8:30 Uhr Chorprobe in der Kirche. Um 9 Uhr kam dann eine Doppelstunde Kunst. Danach war Pause und dann vorm Mittagessen noch Mathe. Im Anschluss hatte ich noch Bio, Deutsch und als letzte Unterrichtsstunde noch Wirtschaft. Danach war ich dann bei Model United Nations. Das war schon ein sehr langer Tag von morgens bis abends und dann halt noch Hausaufgaben. Dafür war Freitag immer sehr chillig. Da hatte ich morgens bei meiner Tutorin eine halbe Stunde, dann Bio und Mathe und dann Sport. Nach dem Mittagessen hatte ich dann zwei „study periods“, also Zeit, in der man ganz entspannt in seinem Zimmer lernen kann, und am Ende noch eine Stunde Deutsch.
Hast du ein Lieblingsfach?
Eigentlich mag ich alle meine Fächer. Ich habe derzeit noch vier Higher Level und das sind Mathe, Deutsch, Englisch und Biologie. Nächstes „term“ werde ich es auf die normale Anzahl von drei reduzieren. Im Standard-Level habe ich Kunst und Wirtschaft. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob Wirtschaft das Richtige für mich ist, aber mittlerweile ist das wohl mein Lieblingsfach. Das liegt auch an meiner Wirtschaftslehrerin, die einfach nur klasse ist. Sie inspiriert mich und ist unglaublich supportive. Ich will nach meinem IB auch Wirtschaft studieren und sie hat mir schon eine Bücherliste gegeben, um mein Wissen zu vertiefen.
Gab es ein Fach, in dem du Probleme hattest?
Im ersten „term“ waren meine Leistungen noch nicht so gut, weil ich mich erst noch einleben musste. In Biologie hatte ich beispielsweise 4 von möglichen 7, was nicht gut ist. Ich habe dann die „clinics“ besucht. Das ist eine Art Nachhilfeunterricht, den es für jedes Fach nach der Schule gibt. Zusätzlich hat mir meine Tutorin, die auch meine Kunstlehrerin ist, geholfen. Sie ist auch der Oberhammer und hat mir immens geholfen, auf mein Uniziel hinzuarbeiten. Jetzt hab ich 7 von 7 und bringe in allen Fächern Leistungen auf einem hohen Niveau.
Charlotte mit Freundinnen auf einer Schulparty
Sport und außerschulische Aktivitäten in Stonyhurst
Du hast gesagt, dass unter anderem Tennis für dich ein Entscheidungskriterium für das Stonyhurst College war. Hast du noch weitere Sportarten probiert?
Ja, das sportliche Angebot auf Stonyhurst ist sehr groß. Außer Tennis hab ich Netball gespielt, hab Yoga gemacht und auch Hockey und Schwimmen ausprobiert. Die beiden Sportarten waren aber nicht so meins.
Du erwähntest, dass du montags immer Model United Nations hattest. Hast du sonst noch an irgendeiner außerschulischen Aktivität teilgenommen?
Außer Model United Nations habe ich noch Gold Duke of Edinburgh’s Award gemacht. Dafür musste ich mich in verschiedenen Disziplinen bewähren. Also bei Freiwilligenarbeit, Sport, Expedition und einem Praktikum. Im Sport habe ich Netball gemacht, ehrenamtlich hab ich bei dem Militärdienst mitgemacht, also dem CCF, und hab ich in der Bücherei ausgeholfen. Die Expedition macht man einfach in Gruppen mit anderen und das wird von der Schule organisiert. Beim Praktikum fehlt mir noch die Anerkennung meiner Zeit in Brasilien. Wenn das anerkannt wird, bekomme ich den Gold Award. In Brasilien habe ich bei einer Gastfamilie gelebt, die ich durch einen Kollegen meines Vaters kennengelernt habe. Die Familie besitzt Kaffeeplantagen, auf denen ich ein paar Tage als Praktikantin mitgearbeitet habe. Ich habe dort auch für mein Extended Essay in Economics, das Teil des IB ist, recherchiert. Die Studie befasste sich mit dem Thema, inwiefern eine Spezialisierung in der Kaffeeproduktion in Brasilien das wirtschaftliche Wohlergehen verbessern könnte.
Wie hier Geburtstage gefeiert werden
Charlottes Highs and Lows im Stonyhurst College
Was hat dir bisher in Stonyhurst am besten gefallen?
Ich glaube, der ganz normale Schulalltag und noch, dass ich immer wieder gefordert werde. Ich kann auf Stonyhurst aus meiner Komfortzone raus und Sachen machen, die ich sonst nie gemacht hätte. Die Teilnahme an einer Biologie-Olympiade oder an Konferenzen mit Model United Nations beispielsweise.
Was war das bisher einschneidendste Erlebnis, von dem du noch deinen Enkeln erzählen wirst?
Meinen Enkeln würde ich wahrscheinlich von der Expedition für den Duke of Edinburgh’s Award erzählen. Die war hart, aber aufregend. Wir mussten für mehrere Tage jeden Tag 20 bis 30 Kilometer laufen, alles selbst im Team planen und nur mit Kompass und Karte den Weg finden.
Was waren die besten Ausflüge?
Wir haben im Februar einen Trip nach New York gemacht. Das war super! Ansonsten waren wir mit Biologie im Zoo, mit Kunst im Museum in Manchester und wir haben uns Oxford angeguckt.
Was war bisher die größte Herausforderung für dich?
Ich glaube, am Anfang einfach mir selber nicht so viel Druck zu machen, war die größte Herausforderung. Einfach mir Zeit zu geben, mich an alles zu gewöhnen.
Was gefällt dir in Stonyhurst am wenigsten?
Wenn man nicht aufpasst und alles gut plant, übernimmt man sich schnell. Das Angebot an außerschulischen Aktivitäten ist einfach sehr groß. Aber selbst, wenn man sich mal zu viel vornimmt, gibt es auf Stonyhurst Hilfestellungen. Also eigentlich kann ich gar nichts nennen, was mir nicht gefällt, außer das Essen vielleicht.
Charlotte und der Duke of Edinburgh Award
Charlottes Erfahrungen und Ratschläge für neue Schüler
Würdest du alles noch mal genauso machen oder würdest du etwas ändern?
Ich würde mir anfangs weniger Druck machen.
Hat die Zeit im Internat in England deine Lebens- und Karriereziele beeinflusst?
Ja, auf jeden Fall. Durch mehrere Vorstellungen von verschiedenen Berufen denke ich wirklich, dass mir Wirtschaft am meisten liegt. Es ist großartig, dass ich mich jetzt an guten Universitäten bewerben kann. Inzwischen überlege ich auch, Wirtschaft mit nachhaltiger Entwicklung zu studieren.
Hat die Schule in puncto Werte und Persönlichkeitsentwicklung bei dir etwas verändert?
In Deutschland wird mir gesagt, dass ich ernster geworden bin, erwachsener. Ich würde von mir selbst sagen, dass ich offener und auch selbstbewusster und mutiger geworden bin. Das Stonyhurst-Schulmotto ist ja auch „Quant je puis“, also „So viel, wie ich kann“. Das nimmt man schon irgendwie mit.
Was denkst du über Schuluniformen?
Wir tragen Anzüge und ich finde das super. Man fühlt sich professioneller und selbstbewusster, da ja nur die Oberstufe Anzüge tragen darf.
Was empfiehlst du Schülern, die sich für einen Besuch des Stonyhurst College interessieren?
Stonyhurst hilft dir nicht nur schulisch und fürs weitere Berufsleben. Du findest dort echte Freunde. Es gibt keinen typischen Stonyhurst-Schüler. Wer dort hinkommt, muss einfach grundsätzlich neugierig und interessiert sein und sich auch außerschulisch engagieren. Auf Stonyhurst sagen wir immer, wenn es einen Club noch nicht gibt, den wir wollen, gründen wir ihn einfach. Stonyhurst wird selektiver, was Noten und Leistungen angeht. Mein Rat ist, die Zeit vorher mit Familie und Freunden zu Hause zu genießen, weil man dann länger von ihnen getrennt ist. Wenn ihr dann auf der Schule seid, lasst einfach alles auf euch zukommen und setzt euch nicht zu sehr unter Druck.
Bonusfrage: Gibt es etwas, das von Bülow Educations hätte noch besser machen können?
Nein, also das war alles wirklich sehr gut. Mir wurde die zu mir am besten passende Schule empfohlen. Ich konnte die Schule ansehen und sie haben mir sehr mit dem Selbstporträt geholfen. Nach einem halben Jahr oder so haben sie sich sogar noch erkundigt, wie es mir auf Stonyhurst ging. Sie sind auch immer für mich da, falls mal was sein sollte. Das finde ich super.
Vielen Dank für das Interview, Charlotte!

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