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26 May 2025
by Ferdinand Steinbeis


Englische Internate im Profil: Cheltenham College, ein Klassisches Internat in Englands Schönster Stadt

Hallo aus Richmond,
Heute geht es zum Cheltenham College in die malerische Grafschaft Gloucestershire, einem dieser wunderschönen englischen Landstriche, am Rande der Cotswolds.
Mit dem Cheltenham College verbindet uns eine lange Zusammenarbeit. Seit über 30 Jahren stehen wir mit dieser klassisch britischen Internatsschule in Kontakt und haben seitdem mehr als 50 Kinder hierher empfohlen. Inmitten eines traditionsreichen Kurortes atmet man hier in diesem fast 200 Jahre alten Internat auch ein wenig Upperclass-Atmosphäre bei gleichzeitig warmherziger Gastfreundschaft.
Von der typisch englischen Zurückhaltung merken wir nichts, als wir vom gesamten Admissions-Team der Schule im ehrwürdigen Hauptgebäude begrüßt werden. Die Damen schwärmen von den deutschen Schülern und ihren guten Manieren und sind froh, dass trotz Brexit und Covid die Zahlen nicht zurückgegangen sind. Im Gegenteil.
Wir schauen uns heute an, was das Cheltenham College zu so einem attraktiven Internat in England macht. Dafür machen wir eine ausgedehnte Tour über den Campus mit zwei Schülern aus der 8. Klasse, werfen einen Blick in das Jungenhaus Leconfield und staunen über den haushohen und komplett vertäfelten Speisesaal – einem Hogwarth würdig. Wir sind übrigens sehr häufig mit fast dem kompletten Team unterwegs, so dass alle Beraterinnen wissen, wovon sie in den Gesprächen mit den Familien sprechen.
Das Cheltenham College, das sei vorab gesagt, ist für uns eins der traditionellen Internate, in dem man das Britische ein bisschen mehr erlebt als das Internationale und aus dem man definitiv mit einer sehr englischen Erfahrung zurückkommt.
Kommen Sie mit auf eine Tour nach Cheltenham! Es lohnt sich.
Wunderschöne gotische Steinfenster gibt es hier zahlreich
Das Setting
Für uns ist die Reise ein tiefes Eintauchen in das britische "Upper-class" Leben. Die Stadt Cheltenham ist in England Inbegriff für Pferderennen, Literatur-, Science- und Musikfestivals. Dass es darüber hinaus auch noch als Kur- und Badeort beliebt ist und einige der renommiertesten Schulen Englands vereint, macht aus der Stadt ein perfektes Paket.
Wir überlegen, wo es so eine Mischung in Deutschland gibt und kommen auf Bad Homburg und Baden-Baden. Cheltenham hat eine ähnlich elegante Atmosphäre und einen gehobenen Lebensstil. Britisches Understatement gehört hier zum guten Ton. Das Cheltenham College wurde 1841 gegründet und liegt mitten in der Stadt. „Das ist ideal für uns als Schule – die Stadt ist sehr sicher, und die Schüler gehen zum Science-Festival, um sich Vorträge aus der ganzen Welt anzuhören oder nehmen an einem der Musikfestivals teil“, sagt Head of Admissions, Simon Conner. Immer sei etwas los und das fördere die Jugendlichen, mache sie selbstständiger und unabhängiger.
Das beste beider Welten - Schule und Stadt
Die Anreise aus London dauert für uns nur rund zweieinhalb Stunden. Wer vom Flughafen London Heathrow kommt, kann als Alternative zum Zug auch den National Express nehmen, einen komfortablen und gepflegten Überlandbus. Weitere internationale Flughäfen sind Bristol Airport (BRS), etwa 90 km entfernt, und Birmingham Airport (BHX), der etwa 135 km entfernt liegt.
Durch seine Stadt-Lage präsentiert sich das Internat nicht nur in der Geschlossenheit eines klassischen Campus, um den sich alles dreht. Hier überquert man Straßen, um zu einigen Klassenräumen zu gelangen und läuft auch mal ein paar Minuten, um zum eigenen Internatshaus zu kommen. Gerade in den ersten Tagen braucht es sicherlich jemanden, der bei der Orientierung hilft. Aber dafür sind die Einführungstage da und bisher ist noch niemand verloren gegangen. Und wer sich doch mal verlaufen hat, orientiert sich an der prächtigen Kapelle oder dem Uhrenturm am Hauptgelände.
Simon begleitet uns durch die fast 200 Jahre alten Hauptgebäude mit der unverwechselbaren Architektur englischer Colleges aus der Tudor-Ära. Zunächst als Jungenschule für die gehobene Mittelschicht eröffnet, beherbergt die ursprünglichen Klassenräume heute die beeindruckende Chatfeild-Bibliothek mit hohen gotischen Fenstern und einem Gemälde der Queen – ehrwürdig, aber alles andere als verstaubt, finden wir. Allmorgendlich trifft sich die Schülerschaft in der 1896 erbauten Schulkapelle, in der mit einer Andacht auf den Tag eingestimmt wird. Zur Sonntagsmesse, die für alle Pflicht ist, kommt die imposante Harrison-and-Harrison-Orgel zum Einsatz. Manch eine Kirche wäre neidisch auf diese monumentale Orgel.
Wunderschön - die Chatfeild Library, Bibliothek der Schule
Man kann es Simon ansehen, dass er uns gern durch seine Schule führt. Und besonders in den klassischen Gebäuden, die alle unglaublich gut erhalten sind, schwebt ein Gefühl von Erhabenheit - man ist Teil von etwas Größerem. Doch in Cheltenham gibt es ebenso viele zeitgenössische Gebäude, um den Platz für das umfangreiche Angebot unterzubringen. Da ist beispielsweise der naturwissenschaftliche Trakt, mit seiner modernen Ausstattung. Auf dem Weg dorthin treffen wir auf eine Mädchengruppe, die im Garten gerade einen selbstgebauten Ofen befeuert. „Wir brennen hier unsere eigene Keramik.“ Dass Kunst an der Schule gefördert wird, sieht man auch an den vielen Ausstellungsstücken, die auf dem Außengelände verteilt sind. Glasierte Vasen und kleine Gesichter aus Ton zieren unseren Weg.
Vorbereitung einer Debatte im Gange im Big Classical Theatersaal
Der multifunktionale Theatersaal „Big Classical“ mit 300 Sitzplätzen ist häufig im Einsatz: Debattierveranstaltungen und Disko gehören ebenso dazu wie große Theateraufführungen. „Bis zu sechs Produktionen pro Jahr bringen die Schüler hier auf die Bühne, die letzte große Produktion war das Musical „Legally Blonde“, sagt Simon beeindruckt von der Qualität der Aufführungen.
Bevor es weitergeht, übernehmen Sam und Marcus aus der achten Klasse. Man merkt den beiden Teenagern aus Hongkong und England ein bisschen ihre Nervosität an, eine deutsche Gruppe durch ihre Schule zu führen, aber sie sind professionelle Tourguides und erzählen uns über ihr Leben an der Schule. Marcus spielt Rugby, Hockey und Cricket – um alles mal auszuprobieren. Man merkt, dass er das Leben hier mag. Ausprobiert hat er auch den Tiersektions-Club und zieht noch im Nachhinein die Augenbrauen hoch. Schnell wieder abgewählt, ist er nun sehr glücklich, in der Cooking School seine eigene Pizza machen zu können.
Bank und Blumen, nahe des Kunstgebäudes
Sam und Marcus führen uns durch verwinkelte schmale Wege, vorbei an mächtigen Sandsteingebäuden. Die Kunstabteilung ist in einer ehemaligen Galerie mit imposanten Räumen untergebracht und bietet von klassischer Malerei über Fotografie bis hin zu Textildesign und 3D-Kunst ein breites Spektrum.
Schließlich geht es zu den Sportanlagen, die gepflegt in der Sonne liegen und auf den Nachmittagsunterricht warten. Eine riesengroße Mehrzwecksporthalle öffnet sich vor uns. Die Bodenmarkierungen wirken im ersten Moment wie abstrakte Malerei, weisen aber auf die enorme Auswahl an Sportarten hin, die hier gespielt werden. Darüber hinaus gibt es ein 25-Meter-Schwimmbecken, zwei Kunstrasenplätze, Tennis- und Racketbahnen, acht Rugbyfelder, fünf Cricketplätze und einen historischen Cricketpavillion. Da kommt man schon allein beim Ablaufen der Anlagen ins Schwitzen.
Das neue Café der Schule
Zum Schluss besuchen wir noch die vor kurzem vollständig erneuerte Kantine. Während das Essen nun in einer modernen Küche gezaubert wird, in der es neben allerlei gesunden Salaten natürlich auch nicht an Fish and Chips fehlen darf, geht es mit dem Tablett in den altehrwürdigen Speisesaal. Meterhohe Decken, getäfelte Wände, lange Holztische und Bänke und an der Kopfseite auf einem Podest die Lehrertafel. Ein Gefühl von Hogwarths kommt auf. Und noch etwas, was wir häufig an englischen Internaten sehen: Lehrer und Schüler essen hier zusammen. In diesem Speisesaal entsteht ein Gefühl von Gemeinschaft - man begegnet sich auf Augenhöhe.
Die neu renovierte Mensa der Schule
Was unserer Meinung nach das Cheltenham College zu etwas Besonderem macht
Das Cheltenham College steht für eine hohe Prozentzahl an Vollzeit-Internatsschülern und der damit einhergehenden sehr guten Betreuung auch am Wochenende. Das haben mittlerweile nur noch eine Handvoll Internate in Großbritannien. Gleichzeitig liegen die Neuaufnahmen in der Sixth Form (Oberstufe) nur bei rund 40 Schülern, womit man schnell in die neue Klassengemeinschaft aufgenommen wird. Die große Anzahl an Full-Boarders stellt sicher, dass hier immer etwas los ist in den Internatshäusern. Unsere Schüler bekommen hier wirklich eine 'full boarding experience'!
Durch die Stadtlage bietet Cheltenham College das Beste aus beiden Welten und man sollte unbedingt sicherstellen, dass man zur Festivalsaison (Mai bis Oktober) seinen Aufenthalt plant.
Gesehen in einem Vortragssaal: Schutzengel an der Decke
Und last but not least gefällt uns sehr, dass das Cheltenham College seine Schüler dabei unterstützt, emotional, sozial und körperlich zu wachsen sowie sich selbst und ihre Umwelt besser zu verstehen. Schüler werden in jedem Schritt ihrer persönlichen Entwicklung begleitet – im Einklang mit den fünf Leitmotiven der Schule: Neugier, Charakter, Gemeinschaft, Kreativität und kontinuierliche Exzellenz.
Naturwissenschaften sind hier sehr beliebt – jemand Lust auf den Präparierclub?
Das Akademische
Die aktuellen Ergebnisse sind sehr ordentlich: 2024 erreichten 56 Prozent der GCSE-Schüler die Noten 9–7, bei den A-Levels lagen 41 Prozent bei A/A, 75 Prozent bei A–B. Wichtig ist zu erwähnen, dass das Cheltenham College keine IB-Schule (International Baccalaureat) ist. Man macht hier die A-Levels als Abschluss. Grundsätzlich sind diese in Deutschland anerkannt, aber es gibt ein paar Voraussetzungen, die man vorher wissen sollte. Lesen Sie hierzu unseren Artikel zu A-Levels: Alles, was Sie wissen müssen.
Zu den beliebtesten Studienfächern zählen Wirtschaft, International Relations und Volkswirtschaftslehre, gefolgt von Naturwissenschaften, Geisteswissenschaften und Jura. Akademisch setzt die Schule auf Differenzierung mit leistungsbezogenen Gruppen in Englisch, Mathematik und Sprachen. Zwei Fremdsprachen – meist Französisch, Spanisch oder Deutsch – sind im GCSE Pflicht, weitere wie Russisch, Italienisch oder Chinesisch können individuell arrangiert werden. Ergänzt wird das Curriculum durch ein Wahlprogramm in der Lower Sixth (11. Klasse in Deutschland) mit Kursen wie Mini-MBA, Kunstgeschichte, Life Drawing oder dem Sports Leadership Award.
Wunderschöner Raum: die Kunstabteilung
Ein echtes Highlight ist das innovative Wahlkurs-Programm, das parallel zum GCSE-Angebot läuft. Diese sogenannten „Electives“ sind einjährig, finden zweimal pro Woche statt und werden nicht geprüft – hier steht die Freude am Lernen im Vordergrund. Die Kurse sind so vielfältig wie inspirierend: Von Unternehmertum und Biochemie über Soziologie und Kriminologie bis hin zu Keramik, Coding und Retro-Gamedesign. Sogar Modegestaltung mit Färbe- und Drucktechniken stehen auf dem Programm. Ziel ist es, Neugier zu wecken, Talente zu entdecken – und Lernen als Abenteuer zu begreifen.
In der Oberstufe sind drei A-Levels üblich, mit klassischen Fächern im Mittelpunkt. Für kleine Gruppen werden sogar Fächer wie Latein und Altgriechisch angeboten. In der Oberstufe wurde das Curriculum in den letzten Jahren um interessante neue Fächer erweitert – darunter Psychologie, Betriebswirtschaft, Kunstgeschichte, Informatik und Wirtschaft.
Eine grossartige Produktdesign-Abteilung!
Alle Schüler nutzen iPads mit Tastatur und Pencil; der Computerkurs in Klasse 9 ist fest verankert. Die Klassenstärke liegt bei maximal 22, in der Oberstufe meist bei zwischen 10 und 14.
Im Technologie Department sehen wir die kreativen Arbeiten der letzten A-Levels: Ein selbstgebauter Anhänger mit draufmontierter Vorrichtung zum Tontaubenschießen, ebenso wie ein mobiler Bootsanlegesteg – hier wird in anderen Dimensionen gedacht. Darüber hinaus können die Schüler ihr Talent in den Bereichen Holzverarbeitung, Metall und Plastik sowie computerunterstütztes Design austesten. Hier entstehen auch Projekte, mit denen man sich später an den Universitäten bewerben kann. Manche kommen dafür direkt aus dem 3D-Drucker.
Im Karriere- und Universitätszentrum, dem sogenannten 'Futures-Department' gleich neben der Hauptbibliothek, wird ab Year 9 (der deutschen 8. Klasse) auf die Zukunft nach dem Internat vorbereitet. Ab der Lower Sixth erhält jeder Schüler dann noch ein persönliches Gespräch, um individuelle Wege frühzeitig zu planen.
Modedesign als Teil des kreativen Lehrplans
Wer am Cheltenham College seinen A-Level Abschluss macht, geht mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zu einer Universität. Besonders beliebt war zuletzt Exeter, aber auch Universitäten wie Reading, Newcastle, Oxford Brookes, Bristol, Cardiff und das University College London zählen regelmäßig zu den Zielen. Im Jahr 2024 schafften vier Schüler den Sprung an Colleges in Oxford oder Cambridge, drei davon für ein Medizinstudium.
Immer mehr Absolventen zieht es zudem ins Ausland: 2024 gingen Schülerinnen und Schüler unter anderem an die Huron University (Kanada), die University of British Columbia, die University of Southern California, die Boston University sowie nach Thailand und Malaysia für ein Medizinstudium.
Simon erklärt uns, dass Cheltenham sich selbst vergleicht mit Schulen wie dem Marlborough College, der Shrewsbury School und der Uppingham School – zurecht, wie wir finden. Dies sind alles akademisch hochwertige Schulen. Doch Cheltenhams Vorteile sind die Nähe zur Stadt und dass es kleiner ist als die anderen. Dadurch kann schneller eine persönliche Atmosphäre entstehen. Ein Aspekt, der gerade bei einem kürzeren Aufenthalt eine Rolle spielen kann.
Viel Freizeitangebot; grossartiges Töpfern!
Außerschulische Aktivitäten
Wer ans Cheltenham College geht, wird sich nicht langweilen. Versprochen! Selbst die Tagesschüler bleiben häufig länger, weil es hier so viel zu tun gibt. Neben dem regulären Unterricht, bietet das Internat ein beeindruckend vielfältiges Co-Curriculares-Programm mit bis zu 30 Clubs pro Woche. Ob Töpfern, Tanz, Filmproduktion, Schauspiel oder sogar Sportschießen – hier kann man seiner Leidenschaft nachgehen, Neues ausprobieren und sich ganz individuell weiterentwickeln. Wir haben uns das Programm ein wenig genauer angeschaut.
Die moderne Sporthalle der Schule
Zunächst zum Sport: Cheltenham College wird seinem Ruf als sportliche Schule voll und ganz gerecht. Starten wir mit ein paar Zahlen: Das Internat zählt 130 Mannschaften in 15 verschiedenen Sportarten – dazu kommen fünf weitere Sportarten, die ohne feste Wettkämpfe betrieben werden. Trainiert wird hier auf jedem Level – einfach mal ausprobieren wird genauso gefördert wie Leistungssport. Viele der spezialisierten Trainer sind ehemalige Profis, was für Kinder auf allen Leistungsniveaus sehr motivierend ist. Die Jungs spielen vor allem Rugby und Cricket, während bei den Mädchen Hockey, Netball und ebenfalls Cricket im Mittelpunkt stehen. In all diesen Disziplinen – ebenso wie im Reiten, Polo oder Rackets – feiern Schüler nationale und internationale Erfolge. Ausnahmetalente wie die Hockeyspielerin Flora Peel erhalten sogar im Hauptgebäude eine eigene goldene Plakette. Die Schule ist stolz, dass sie in der Entwicklung von Talenten eine wichtige Rolle spielt. Das Sportangebot wächst stetig: Mädchenfußball hat sich inzwischen fest etabliert und Rudern erlebt gerade ein echtes Comeback. Badminton und Squash erfreuen sich großer Beliebtheit, und das Fitnessprogramm für Mädchen in der Oberstufe – mit Pilates, Yoga oder Zirkeltraining – ist stark nachgefragt. Auch exklusivere Sportarten wie Polo, Reiten oder Schießen können belegt werden.
Wir erlebten ein atemberaubendes Klavier-Vorspiel eines Lehrers!
Wie im Sport, sind auch die Zahlen im Musikbereich beeindruckend: Jährlich finden über 70 Auftritte an verschiedenen Orten statt. Über 20 Ensembles proben wöchentlich, von Streichquartetten bis zum 80-köpfigen College Choir. Rund 300 Einzelstunden werden pro Woche im Fach Musik erteilt und derzeit erhalten 40 Schüler ein Musikstipendium. Cheltenham trägt den Titel, eine „Steinway School“ zu sein. Das bedeutet, dass hier auf hochwertigen Instrumenten geprobt wird. Als einzige Schule im Land beherbergt das Internat gleich zwei weltberühmte Konzertflügel des Modells Steinway D in den Hauptkonzertsälen. Der noch recht neue Musikdirektor sorgt für frischen Wind – von DJ-Sets in der Mittagspause bis zu stimmungsvollen Evensongs in der Kapelle. Für uns ist das ein außergewöhnlich musikalisches Angebot.
Sollte Ihnen jetzt schon der Kopf schwirren – wir sind noch nicht am Ende: Cheltenham legt großen Wert auf ein vielfältiges außerunterrichtliches Angebot. An zwei Nachmittagen pro Woche wählen die Schüler aus über 35 Aktivitäten – darunter CCF (Combined Cadet Force -eine Art Pfadfinder mit militärischem Einschlag), Duke of Edinburgh’s Award, Fotografie, Kochen, Robotik, Debattieren, Polo und Fünf-gegen-Fünf-Fußball.
Lampen im Café der Schule
Besonders hervorzuheben ist das starke Engagement in der Gemeinschaft: Wöchentlich engagieren sich die Jugendlichen in Pflegeheimen, Tafeln, gemeinnützigen Läden, lokalen Gruppen und im Krankenhaus. Die Schule pflegt zudem enge Partnerschaften mit der All Saints Academy sowie weiteren Schulen im In- und Ausland – gemeinsame Projekte wie das “Chemistry Spectacular” bringen Wissenschaft spektakulär zum Leuchten.
Engagierte Schülergesellschaften beleben die Schulgemeinschaft – von Raketenbau bis zur beliebten „Egg Drop Challenge“. Die „Learning Lunches“ bieten Raum für persönliche Vorträge in entspannter Atmosphäre – etwa über das Leben als internationaler Schüler oder Erfahrungen mit Neurodiversität. Auch die “Wilson Challenge”, ein außerschulischer Leadership-Wettbewerb, erfreut sich großer Beliebtheit. Die Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung sind hier einfach genial.
Gärtner auf dem Weg zu einem Internatshaus
Das Internatsleben
Inzwischen hat das Cheltenham College 750 Schülerinnen und Schüler, von denen rund 80 Prozent Vollzeit-Internatsschüler sind. Das ist enorm und gerade für unsere deutschen Schüler ein Pluspunkt. Je mehr Vollzeitinternatsschüler, desto größer das Angebot an den Wochenenden. Was für uns besonders wichtig ist und woran wir unsere Internate messen, ist eine umfassende persönliche Betreuung – das sogenannte pastoral care. Es ist ein zentraler Bestandteil britischer Internate. Sie stellt sicher, dass sich Schüler nicht nur akademisch, sondern auch emotional und sozial gut aufgehoben fühlen. Gerade für unsere internationalen Internatsschüler ist ein gutes pastoral care wichtig, um mit einem guten Gefühl die Zeit im Ausland zu verbringen. Und Cheltenham hat das zu bieten.
Darts im Gemeinschaftsraum des Leconfield House
Das Internat besteht aus elf sogenannten „Houses“ für Schülerinnen und Schüler von der dritten Klasse bis zur Oberstufe – neun davon sind für Internats-, zwei für Tagesschüler. Der ausgeprägte Gemeinschaftssinn ist ein zentraler Bestandteil des Lebens an der Schule und einer der Gründe, warum sich die Jugendlichen hier als Internatsschüler so wohlfühlen und aufblühen. Rund 80 Prozent der Schülerschaft wohnen dauerhaft auf dem Campus – und das merkt man auch: Die Häuser sind am Wochenende keineswegs leer, im Gegenteil. Die meisten bleiben ganz bewusst, auch wenn sie aus der näheren Umgebung kommen, denn auf dem weitläufigen College-Gelände und darüber hinaus ist immer etwas los.
Wir besuchen Leconfield, das in seinen hellblauen Hausfarben von Dan Evans geführt wird. Hier leben 70 Schüler von 13 bis 18 Jahren. Ab der Oberstufe haben die Schüler hier Einzelzimmer. 80 Prozent der Schüler bleiben auch am Wochenende. Kein Wunder. Neben den Saturday-Schools gibt es jede Menge Ausflüge in die traumhafte Umgebung der Cotswolds oder in den nahegelegenen Forest of Dean – zum Kajakfahren, Mountainbiken, Klettern, Rafting, Paddleboarding oder Skifahren auf der Trockenpiste. „Am Wochenende gibt es auch mal Bowling, Kino, Axt werfen…“, sagt Dan und schmunzelt. Axt-Werfen hatten wir jetzt nicht erwartet, haken es aber unter „kulturelle Besonderheiten“ ab. Dazu gibt es hausinterne Events sowie Museumsbesuche und Burgen in der Umgebung als auch Charity-Veranstaltungen.
Fitnessraum im Leconfield House
In Leconfield humpelt ein älterer Schüler die Treppe hinauf. Gestern stand er mit dem Rugbyteam im Finale eines großen Turniers – heute steht Erholung auf dem Programm. Im vergangenen Jahr waren sogar zwei Oberstufenschüler bei einem Rugby-Austausch in Südafrika dabei. Der Sport kann einen in Cheltenham weit bringen. Dan Evans erzählt, dass die Häuser hier in vielen Wettkämpfen gegeneinander antreten. „Man muss nicht immer auf Topniveau spielen, aber alle strengen sich für ihre Häuser sehr an.“
Der Aufenthaltsraum in Leconfield ist nüchtern - typisch für ein Jugendhaus -, aber praktisch eingerichtet mit großen Sofas und einer Küche. Einiges hat sich in den letzten Jahren verändert. „Während es früher so aussah, dass in den Mädchenhäusern 16 Waschmaschinen standen, hatten wir gerade mal fünf. Heute haben alle Häuser drei.“ Und damit wäre auch geklärt, dass die Jungs hier selbst ihre Wäsche waschen und ihre Zimmer in Schuss halten müssen. „Das sind basic principles, die jeder hier lernt“, so Dan Evans.
Zweibettzimmer im Leconfield House
Zum Ausgleich zu den harten Arbeiten im Haushalt gibt es gemeinsames Kochen, Open-Air-Kinoabende oder kreative Aktionsabende. Der große Garten des Hauses wird zum Grillen genutzt. Als Highlight führt uns Dan an seinen privaten Wohnräumen vorbei in den Keller und zeigt uns, wo der Fitnessraum und der Partyraum liegen.
Oberstufenschüler haben viele Freiheiten und dürfen mit 17 Jahren in genehmigten Restaurants essen gehen und mit 18 in eine von der Schule zugelassene Bar: „Die Jungs sind erstaunlich kontrolliert, Exzesse kenne ich keine. Heutzutage interessieren sich alle mehr für ihre Handys“, so Evans. Die Smartphone-Policy der Schule ist strikt. Jüngere Schüler geben tagsüber ihre Handys ab und erhalten sie nur abends für eine Weile zurück. In der Oberstufe sind die Regeln gelockert.
Als kleiner Tipp: Wer sich einen kleinen Eindruck von den Internatshäusern – auch für Mädchen - verschaffen will, sollte einen Blick in die von der Schule selbst erstellten Videos werfen.
Wunderschöne Decke in der Kunstabteilung von Cheltenham
Für wen eignet sich das Cheltenham College?
Aus unserer Sicht ist das Cheltenham College besonders für akademisch solide Schüler mit großer Neugier geeignet, die sich für vieles begeistern können und sich nicht scheuen, in das englische Internatsleben einzutauchen. Mitten in der Stadt gelegen, ist Cheltenham College besonders gut für unabhängige, selbstsichere Schüler.

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