
Wie Du ein überzeugendes Selbstporträt für Deine Internatsbewerbung schreibst

Hallo!
Die Bewerbung an einem britischen Internat ist ein großer Schritt – und einer der spannendsten Teile des Prozesses ist das Schreiben Deines Selbstporträts. Sieh es als eine Chance, Dich Deinem Trauminternat in Deinen eigenen Worten vorzustellen. Wer Du bist, was Dich begeistert und warum Du in Großbritannien zur Schule gehen möchtest.
Ein starkes Selbstporträt ist eine wunderbare Gelegenheit, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Nicht, indem Du versuchst, „perfekt“ zu klingen, sondern indem Du interessant, authentisch und vielleicht sogar ein wenig humorvoll bist.
Was in Dein Selbstporträt gehört
Ein gutes Selbstporträtt ist mehr als nur eine trockene Liste von Erfolgen. Es sollte Deinem zukünftigen Internat ein klares Bild davon geben, wer Du als Mensch bist.
Diese Bereiche solltest du abdecken:
1. Du und Deine Familie
Beginne mit Deinem Leben daheim. Mit wem lebst Du? Hast Du Geschwister, und wenn ja, welche Rolle spielst Du in der Familie? Vielleicht bist Du die Älteste und hilfst oft bei den jüngeren Geschwistern; vielleicht bist Du der Jüngste und hast viel von Deinem Bruder oder Deiner Schwester gelernt? Du kannst auch etwas über Deine Eltern erzählen oder über Familientraditionen, Rituale oder Hobbys, die Deinen Alltag prägen. Zum Beispiel: „Jeden Sonntag kochen wir gemeinsam – so habe ich meine Liebe zum Backen entdeckt.“
2. Hobbys und Interessen – und warum sie wichtig sind
Schulen interessiert nicht nur, was Du in Deiner Freizeit machst, sondern auch, warum Du es machst. Schreib also nicht einfach: „Ich spiele Klavier.“ Erzähl lieber, was das Klavierspielen für Dich bedeutet. Entspannt es Dich nach einem anstrengenden Tag? Hat es Dir Geduld und Disziplin beigebracht? Oder liebst Du es, vor Publikum aufzutreten? Sei konkret und reflektiert.
Das Gleiche gilt für Sport, Kunst, Programmieren oder auch für das Schauen von Dokus oder das Lesen über Themen, die Dich faszinieren. Schulen sehen gerne Neugier in Aktion – vielleicht diskutierst Du beim Abendessen mit Deinen Eltern über Politik oder du verschlingst Naturdokus, weil Du davon träumst, Biologe zu werden? Erkläre das Warum!
3. Verantwortungsvolle Aufgaben
Wenn Du Führungsrollen übernommen hast, ist jetzt der Moment, das hervorzuheben. Wurdest Du zum Klassensprecher gewählt? Bist Du Kapitän einer Sportmannschaft? Engagierst Du Dich bei den Pfadfindern oder in einer ähnlichen Organisation? Britische Internate schätzen Schüler, die Verantwortung übernehmen und Initiative zeigen. Auch kleine Beispiele zählen – vielleicht hast Du eine Wohltätigkeitsaktion an der Schule mitorganisiert oder jüngeren Mitschülern Nachhilfe in Mathe gegeben. Solche Erfahrungen zeigen, dass du Führungsqualitäten, Teamgeist und Empathie entwickelst.
4. Schulleben
Als Nächstes erzähle ehrlich von Deiner jetzigen Schule. Welche Fächer gefallen Dir am meisten – und warum? Welche findest Du herausfordernd - und warum? Schulen schätzen Schüler, die reflektiert sind, nicht nur stolz auf ihre Stärken. Zum Beispiel: „Geschichte gefällt mir, weil ich verstehen möchte, wie vergangene Ereignisse die Welt heute prägen. Mit Chemie tue ich mich schwerer, aber ich habe gelernt, dass gute Vorbereitung mir bessere Ergebnisse bringt.“ So zu schreiben zeigt Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen und eine Wachstumsorientierung.
5. Warum ein britisches Internat?
Ein ganz wichter Teil Deines Selbstporträts. Warum freust Du Dich darauf, in Großbritannien zur Schule zu gehen? Was reizt Dich am Internatsleben? Vielleicht ist es die Chance, selbstständiger zu werden, neue Sportarten und Clubs auszuprobieren, in die englische Sprache einzutauchen oder Freunde aus aller Welt zu finden? Es ist auch völlig in Ordnung, Deine Bedenken mitzuteilen: „Ich bin etwas nervös, weil ich zum ersten Mal von zu Hause wegziehen würde, aber ich hoffe, dass mich die Erfahrung unabhängiger macht.“ Schulen schätzen Ehrlichkeit – und sie wollen lesen, dass Du Dir sowohl über die Chancen als auch über die Herausforderungen Gedanken gemacht hast.



Wie lang sollte es sein?
Ein starkes Selbstporträt umfasst mindestens 800 Wörter. Das klingt vielleicht viel – aber sobald Du anfängst, über Dich, Deine Interessen, Deine Familie und Deine Hoffnungen für die Zukunft zu schreiben, wirst Du merken, dass die Wörter fast von selbst kommen. Die Länge ist wichtig, weil sie Dir genug Raum gibt, wirklich nachzudenken und Dich ausführlich zu erklären – ein kurzer, hastig geschriebener Text hinterlässt nicht denselben Eindruck.
Authentizität ist alles
Die wichtigste Regel: Schreib es selbst. Ein Selbstporträtt muss nach Dir klingen. Jede Schule erkennt sofort, wenn ein Text von ChatGPT oder aus dem Internet kopiert ist – und sie merken auch, wenn der Stil nicht zu dem Niveau eines Schülers passt, dessen Muttersprache nicht Englisch ist. Das bedeutet nicht, dass Dein Englisch perfekt sein muss; im Gegenteil, kleine Grammatikfehler oder ungeschliffene Formulierungen sind völlig normal. Entscheidend ist, dass Dein Text authentisch ist. Die Aufnahmeabteilungen wollen Deine echte Stimme hören – nicht eine künstlich glattgebügelte.
Und noch etwas: Die meisten Schulen erwarten nach wie vor, dass Dein Personal Statement handschriftlich verfasst wird.
Abschließende Gedanken
Das Schreiben Deines Selbstporträt ist eine seltene Gelegenheit: Deine Chance, Deine Geschichte mit Deinen eigenen Worten zu erzählen und der Schule zu zeigen, dass Du mehr bist als nur irgendein Bewerber – nämlich eine einzigartige Persönlichkeit voller Potenzial. Sei ehrlich, sei reflektiert und sei Du selbst. Wenn Du dir die Zeit nimmst, gründlich nachzudenken und aufrichtig zu schreiben, gibst Du den Schulen genau das, was sie suchen: einen echten Einblick in den Menschen hinter den Noten.