Traditional red-brick school buildings framed by wrought-iron gates and leafy trees under a blue sky.
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Englische Internate im Profil: Gresham’s School - ein Leuchtturm für Bildung

A brunette women with glasses in a black blouse is smiling into the camera Von Nina Slattery

Hallo aus Richmond,

dieses Mal haben wir uns Richtung Nordosten auf den Weg gemacht, um eine alte Bekannte zu besuchen: Die Gresham’s School in Norfolk, die nur einen Steinwurf von der Nordseeküste entfernt liegt. Mittlerweile kennen wir uns seit über 25 Jahren und besuchen die Schule immer wieder gern. Warum? Nun, es ist uns sehr wichtig, dass alle unsere Beraterinnen wissen, worüber sie sprechen und da Gresham‘s eine der Schulen ist, die wir absolut empfehlen, bleiben regelmäßige Besuche nicht aus. Außerdem sind wir immer wieder gespannt, was es Neues gibt.

Nominiert für Tatler's Short List

Wenn man in diesem Teil Englands unterwegs ist, liegt Gresham‘s School bei Bildung, Sport und außerschulischen Aktivitäten ganz weit vorn. Und nicht nur dort. Das britische Magazin Tatlers hat Gresham’s School gerade nominiert zur „Best Public School 2026“ in ganz England. Das wundert uns nicht, ist doch das Team um Headmaster Douglas Robb absolut sympathisch und engagiert, die Anlagen und Ausstattungen sehr gut in Schuss und man kann das International Baccalaureat (IB) dort ablegen. Also, was will man mehr?

Bei unserem Besuch treffen wir Sue vom Admissions-Team, besuchen mit Hausvater Tom das Jungenhaus Farfield und begleiten den 16-jährigen Corin zu einigen von Gresham's Highlights, bevor uns Douglas Robb mit Hund Ziggy in seinem großen Direktorenbüro begrüßt.

Die Honeymoon Suite ist anders als erwartet

Doch um ehrlich zu sein: Auf den besten Ambassador für Gresham's treffen wir, als wir abends in einem Restaurant im Nachbardorf Weybourne sitzen und uns über die Schule unterhalten. Unser aufmerksamer und sehr freundlicher Kellner platzt fast vor Stolz, als er uns erzählt, dass er ein „Old Greshamian“ sei. Seine Augen strahlen, selbst als wir die sehr nüchterne 80er Jahre Einrichtung eines Jungenzimmers beschreiben, das scherzhaft die „Honeymoon-Suite“ genannt wird. Er lacht „this is exactly where I spent a lot of my time and I loved it!“ Warum?

Kommen Sie mit auf unsere Tour und finden Sie heraus, warum Gresham's School so ein Leuchtturm für glückliche Schüler, gute Erziehung und Bildung (nicht nur) an der Nordseeküste ist.

Das Setting

Kurz vorweg: Gresham’s School liegt etwas ab vom Schuss. Fast vier Stunden fahren wir mit dem Auto aus London Richtung Nordosten. Keine kurze Strecke. Und selbst wenn man aus Europa zum nächstgelegenen Flughafen Stansted fliegt, braucht man immer noch gute zwei Stunden, um in Gresham’s anzukommen. Doch die Reise lohnt sich, nicht nur, weil man die wunderschöne Landschaft Norfolks genießen kann.

Der heißbegehrte Supermarkt ist nur zehn Minuten entfernt

In und um Gresham's herum gibt es alles, was man braucht: Das Küstenstädtchen Sheringham ist schnell über die kurvigen Landstraßen erreichbar und wer es städtischer mag, fährt in 45 Minuten nach Norwich. Doch keine zehn Minuten Fußweg von der Schule entfernt liegt Holt. Ein freundliches Dorf mit schönen Ecken und einem von Schülern heiß begehrten Supermarkt. Wir fahren in Holt an einer kleinen, alten Grammar-School vorbei – hier liegt der Anfang von allem. 1555 von dem wohlhabenden Kaufmann Sir John Gresham gegründet, sollten Kinder aus seiner Heimatregion hier eine gute Ausbildung erhalten. Was für ein progressiver Gedanke für das 16. Jahrhundert.

Inzwischen erstreckt sich das eigentliche Internat außerhalb Holts über rund 80 Hektar Land. Seit 1903 hat sich die Schule stetig vergrößert und inzwischen umfasst das Gelände Sportfelder, einen Wald, einen See und sogar einen kleinen Bauernhof. Wunderschön gepflegte Backsteinbauten prägen das Bild und vom hochmodernen Dyson-Building schaut man auf die alte Kapelle.

Von Sir James Dyson bis Benjamin Britten

Die Schule ist stolz auf ihre berühmten Schüler. Nicht nur Sir James Dyson ist Namensgeber für das imposante Kunst- und Technologiegebäude (das er auch selbst gesponsert hat, einschließlich aller Handtrockner in den Toilettenräumen der Schule), sondern auch Komponist Benjamin Britten ging hier zu Schule und heute ist das gut ausgestattete Musikdepartment nach ihm benannt. Und schließlich erinnert das Auden-Theater an den gleichnamigen englischsprachigen Dichter des 20. Jahrhunderts.

Wer weiß, welcher Name der aktuell 540 Schülerinnen und Schüler auf einem Grundstein eines Tages stehen wird. Sicher ist: Hier gibt es keine Nobodys. Dafür sorgt Headmaster Douglas Robb, der die Namen aller seiner Schützlinge kennt.

Was unserer Meinung nach Gresham‘s zu etwas Besonderem macht

Die unmittelbare Nähe zu Norfolks Küste, weit entfernt von großen Städten, führt an der Gresham’s School zu einer starken Gemeinschaft, in der die Entwicklung des einzelnen Schülers an erster Stelle steht.

Dabei hat sich Gresham's zu einer absoluten Allrounder Schule etabliert und steckt viel Herzblut sowohl ins Akademische als auch ins Künstlerische und Sportliche und bietet zudem umfangreiche Outdoor-Möglichkeiten an. 

Hinzu kommt das beeindruckende Dyson Building, in dem alle MINT-Fächer unter einem Dach vereint sind und fächerübergreifende Projekte ermöglicht werden, wie man sie in dieser Breite und Qualität nur selten findet.

Und nicht zuletzt finden wir, dass die Schüler hier auffallend freundlich sind: “Kind and grounded”, wäre vielleicht die richtige Beschreibung.

Akademisches - Exzellenz in der Bildung

Die Gresham’s School verbindet eine solide akademische Ausbildung mit einer offenen, modernen Lernkultur, die auf Neugier und Eigeninitiative setzt. Die aktuellen Prüfungsergebnisse unterstreichen diesen Anspruch: 2025 erzielten 38% der Schülerinnen und Schüler in den GCSE-Prüfungen Noten von 9–7, und 70% erreichten in Englisch und Mathematik mindestens Note 5. Auf A-Level-Niveau konnten 44% der Schüler die Bestnoten A / A* vorweisen, während 71% zwischen A und B* lagen. Im IB-Programm erreichten die Absolventen im Durchschnitt starke 37 Punkte. Das ist ein Ergebnis, das Gresham’s zu einer sehr verlässlichen Schule im akademischen Bereich macht.

Manchmal gibt es auch 1:1 Unterricht

Die Klassen in der Oberstufe sind mit rund einem Dutzend Schülern nicht überfüllt. Und um den Wünschen der Schüler entgegenzukommen, kann es auch schon mal Einzelunterricht geben, beispielsweise wenn der Stundenplan zu eng wird, weil man auch noch Mandarin lernen will. Hier wird das Tempo individuell angepasst, und wer einmal erlebt hat, wie konzentriert in einer 1:1-Situation gearbeitet wird, der weiß es sehr zu schätzen - und die Erholung danach auch.

Doch es geht nicht nur um Effizienz. Zwischen Lehrern und Schülern herrscht ein ehrlicher, respektvoller Umgang. Die Pädagoginnen und Pädagogen verstehen sich nicht als unantastbare Autorität, sondern als Partner im Lernprozess. Vorschläge von Schülerseite, wie man den Unterricht verbessern könnte, werden gehört und manchmal auch umgesetzt.

Die Stunden sind entspannt

Corin erzählt uns, dass die meisten Lehrer ihren eigenen Klassenraum haben. „Wir Schüler kommen zu ihnen, nicht umgekehrt.“ Das klingt nach einem kleinen Detail, bedeutet aber einen Unterschied zu vielen deutschen Schulen. Denn so können Lehrkräfte ihren Raum nach eigenen Vorstellungen gestalten und Lerninhalte greifbar machen. Die Atmosphäre wird persönlicher, fokussierter und einfach lebendiger. Die kleineren Klassen tun ihr Übriges. Der Unterricht ist entspannter, offener und man ist mehr im Gespräch.

Mandarin kann man bei seinen chinesischen Schulfreunden testen

Sprachen spielen in Gresham’s eine wichtige Rolle. Die Schülerinnen und Schüler wählen zwei Sprachen aus Französisch, Spanisch und Latein, wobei mindestens eine davon zu den zehn Kernfächern für die GCSE-Prüfungen gehört. Neben den traditionellen Fächern bietet Gresham’s wie bereits erwähnt auch Mandarin an und besonders da hilft es, an einem Internat zu leben: „Man kann die Sprache im Alltag mit seinen chinesischen Schulfreunden üben und merkt direkt, wie viel hängenbleibt, wenn man es anwendet“, so Corin.

Neben den Sprachen erfreuen sich auch Kunst und Musik weiterhin großer Beliebtheit. Sie haben neben dem aktuellen STEM-Trend (Science, Technology, Engineering, Maths) nichts an Strahlkraft eingebüßt.

Im Dyson-Gebäude ist Raum für interdisziplinäre Ideen

Der STEM-Trend ist seit dem Bau des Dyson Buildings ein nicht mehr wegzudenkendes Charaktermerkmal der Schule. Hier, wo Naturwissenschaften und Technik räumlich Tür an Tür liegen, entsteht fast automatisch ein lebendiger Austausch zwischen den Disziplinen. So kann es schon mal vorkommen, dass der Head of Design Technology im Physikunterricht über angewandte Statik beim Brücken- oder Gebäudebau spricht, während der Chemielehrer im Produktdesignkurs die optimale Rezeptur für handgemachte Bade­seifen erklärt. Diese enge Zusammenarbeit führt insgesamt zu einem praxisnahen Unterricht mit regelmäßigen Experimenten und Projekten, die zeigen, wie Theorie und Anwendung sich gegenseitig beflügeln.

Vorträge von Ehemaligen, den "Old Greshamian's"

Viele europäische Schüler entscheiden sich in der Oberstufe für den IB-Zweig. Besonders Business und Economics zählen hier zu den Top-Fächern.

Auch für den Übergang von der Schule ins Arbeitsleben hat Gresham’s School gesorgt. Bereits in der Lower Sixth, dem Start der Oberstufe, werden die Jugendlichen von einer hauptberuflichen Laufbahnberaterin individuell betreut. Besonders inspirierend ist das Karriereprogramm mit regelmäßig stattfindenden Talks der Old Greshamians, die aus erster Hand von ihren Erfahrungen in Studium, Beruf und Ausland berichten.

Extracurricular - Leben nach dem Unterricht

Musik spielt in Gresham’s eine hörbar große Rolle. Dafür sorgt Headmaster Robb höchstpersönlich, wenn er am Samstagmorgen in der Chapel mit Inbrunst zu den Canticles ansetzt. Für ihn ist der gemeinsame Gesang ein Gradmesser für die Gesundheit seiner Schule und wir glauben ihm gern, dass hier die guten Erinnerungen entstehen, die man sein Leben lang nicht vergisst. Für Corin sind die House Music-Competitions ein Highlight. Die Chormusik hat darüber hinaus einen festen Platz im Schulalltag und es gibt eine Vielzahl an Chören für alle Altersstufen im Angebot.

Das moderne Musik-Department

Nicht weniger beeindruckend geht es im Music Department zu. Seit der Eröffnung des Britten Buildings 2017 ist Gresham’s offiziell eine Steinway School: In jedem Übungsraum steht ein Konzertflügel der Spitzenklasse. Ein Drittel aller Schüler spielt ein Instrument, von Geige bis Gitarre, von Harfe bis zum Dudelsack.

Von klassischen Orchestern und Kammermusik bis zu Rock-, Pop- und Jazzbands bietet die Schule zahlreiche Ensembles, in denen gemeinsames Musizieren, Auftritte und kreative Freiheit im Mittelpunkt stehen.

Wen es eher in die technische Ecke zieht, der ist im Strathmore Studio richtig. Hier entstehen Podcasts, Musikaufnahmen und sogar professionelle Singles, so dass man einen realen Einblick in die Musik- und Medienwelt bekommt.

Das kleinste elektrische Rennauto der Welt

Technik wird darüber hinaus aber besonders im Dyson Building gelebt. Im Makers Department, kommen wir an außergewöhnlichen Architekturmodellen vorbei, die von unserer Architektin im Team beeindruckt begutachtet werden. Corin erzählt, dass hier an echten Innovationen gebastelt wird, etwa dem F24, dem kleinsten elektrisch betriebenen Rennwagen der Welt. Außerdem haben Schüler mit ihren VEX Robotics-Projekten an Wettbewerben in den USA teilgenommen. Doch so beeindruckend Technik und Musik auch auf uns wirken, Corin hat noch ein weiteres As im Ärmel und läuft mit uns in den schuleigenen Wald.

Die Combined Cadet Forces

Hier begegnen uns CCF-Schüler in voller Montur. Die Combined Cadet Forces sind eine Art militärische Pfadfinder, die an vielen Internaten in Großbritannien eine wichtige außerschulische Aktivität bilden. In Gresham’s können sich die CCFs in folgenden Kategorien ausprobieren: Air Force, Navy, Shooting, Kayaking und Sailing. Bei den Schülern im Wald ist Simon Gates, der nicht nur Head of Religious Studies ist, sondern zugleich der verantwortliche Commander der CCF. Eine ungewöhnliche, aber sehr britische Kombination. Simon vermittelt gleichermaßen Werte, Haltung und Verantwortungsbewusstsein und erzählt uns: „Ein Junge hat seine Fluglizenz früher in der Tasche gehabt, als seinen Führerschein. Selbst wenn das die Ausnahme ist, so lernt man hier Teamwork, Leadership und auch so harte Sachen, wie Ausflüge mit schweren Rucksäcken und das Bauen eines Schutzlagers.“

Nachdem die Truppe vorbeigezogen ist, stehen wir vor dem Freilicht-Theater, in dem im Sommer Theater-Produktionen, Konzerte und Events stattfinden. Ein wenig tiefer im Wald versteckt sich ein Hochseilgarten und ein Kletterturm mit Zip-Line. Active fun für alle, die Spaß an Outdoor-Aktivitäten haben. Wir lehnen freundlich ab, heute noch über die Zip-Line zu zischen und machen uns auf den Weg zurück zum offenen Schulgelände, vorbei an einer kleinen Farm, die ebenfalls von Schülerinnen und Schülern gern angenommen wird, um über Landwirtschaft zu lernen. Man arbeitet mit lokalen Bauern zusammen, es geht um Ackerbau und Tierschutz. Und wer lieber ohne Tarnfarbe oder Schafwolle lebt, der kann sich tief in den Sport hineinknien.

Rugby wird geleitet von Ben Youngs

Denn Sport ist an Gresham’s ebenfalls tief verwurzelt und Headmaster Robb, selbst ehemals begeisterter Rugby-Spieler, hat dem Sport einen festen Platz in der DNA der Schule gegeben. Mit der Verpflichtung von Ben Youngs, Ex-Nationalspieler und Old Greshamian ist nun ein Head of Performance vor Ort, der einen hohen Anspruch mitbringt: Gresham’s soll seine Schülerinnen und Schüler nicht nur körperlich, sondern auch mental stärken. Themen wie Mindset, Psychologie und Ernährung gehören ebenso zum Trainingskonzept wie Technik und Teamgeist.

Die Sport-Anlagen sind beeindruckend: zwei beleuchtete Kunstrasenplätze, ein 25-Meter-Innenpool, eine moderne Sporthalle, mehr als 30 Tennisplätze, ein Schießstand mit acht Bahnen, sieben Rugbyfelder, Netball- und Squashcourts, eine Leichtathletikbahn und eine Crosslauf-Strecke. Und im modernen Strength & Conditioning Centre trainieren die Schüler unter professioneller Anleitung auf hohem Niveau.

Ruhige Hand und klarer Blick beim Schießen

Neben den Hauptsportarten Rugby, Hockey, Netball, Cricket, Schwimmen und Shooting gibt es ein breites Zusatzangebot: Leichtathletik, Badminton, Cross-Country, Fußball für Jungen und Mädchen, Reiten, Squash, Tennis und zahlreiche weitere Aktivitäten wie Basketball, Golf, Tischtennis oder Padel. Besonders stolz ist die Schule auf ihren Shooting Club, der sich regelmäßig mit renommierten Schulen wie Uppingham, Oundle und Charterhouse misst.

Und nach all diesen Aktivitäten ist man abends froh, wenn man sich in sein Boarding-House zurückziehen kann.

 

Das Internatsleben – eine zweite Familie

Das Leben in den Boardinghäusern – drei für Mädchen, vier für Jungen - ist nicht nur auf Ruhe und Erholung ausgelegt (wenngleich man diese hier auch bekommt), sondern auf eine enge Gemeinschaft, in der man gemeinsam Zeit verbringt.

Straffe Rountinen für 75 Jungen in einem Haus

Housemaster Tom Burnett begrüßt uns vor dem Haus Farfield, das er seit vier Jahren mit seinem Team leitet. Farfield ist eines von sieben Boardinghäusern in Gresham’s – dazu kommt noch ein Haus für Tagesschüler – und beherbergt derzeit rund 75 Jungen. Das imposante Backsteingebäude liegt auf dem Campus und verbindet Tradition mit moderner Technik: Wer hier hinein will, legt keinen Schlüssel vor, sondern den Finger auf den Scanner. Zutritt gibt’s nur für die, die auch wirklich dazugehören. Privatsphäre und Sicherheit werden großgeschrieben, wobei wir das inzwischen an vielen Internaten sehen.

Tom erzählt, dass der Tag früh beginnt: Um 8:05 Uhr steht der „Roll Call“ auf dem Programm, gefolgt von Chapel Services dreimal die Woche. Dienstags und donnerstags startet der Morgen mit einer kleinen Tutoring-Einheit, in der acht bis neun Schüler gemeinsam an Projekten arbeiten. „Es ist eine Art ‚school within the school‘“, sagt Tom. Danach geht’s in den regulären Unterricht.

Das Buddy-System hilft beim Ankommen

Im Gemeinschaftsraum herrscht eine Atmosphäre, in der man sich sofort wohlfühlt: hell, freundlich, mit Billardtisch und Klavier. Ob der aufgeräumte Zustand bei unserem Besuch immer so oder nur der Jahresendstimmung geschuldet ist, bleibt offen. Wir tippen auf Letzteres.

Für alle neuen Schüler, die nach den Ferien nach Gresham’s kommen, gibt es ein Buddy-System, das besonders beim Einleben und Spracherwerb hilft. In Year 9 schlafen die Jungen in Schlafsälen zu siebt. Schreibtische gibt es in diesen Räumen nicht, ganz bewusst. „So lernen sie, in den Gemeinschaftsräumen zu arbeiten und sich gute Lerngewohnheiten anzueignen“, erklärt Tom. Ab Year 11 hat dann jeder seinen eigenen Raum.

Jedes Haus hat seinen eigenen ‚Head of House‘, eine besondere Auszeichnung, die an Schüler geht, die akademisch stark sind, sich sozial engagieren oder das Schulleben aktiv mitgestalten, etwa in der CCF oder im Drama Club. Wer diesen Titel trägt, hat, wie man hier sagt, echten „added value“ generiert. Nicht nur für sich, sondern für die ganze Gemeinschaft. 

Gritty Grashopper ist Gresham's Antwort auf Tough Mudder

Und die wird ganz besonders am Schuljahresende noch mal gefordert, wenn die House-Teams, in phantasievoller Verkleidung am großen „Gritty Grashopper“-Rennen teilnehmen:, einem Hindernisrennen, in dem sich die Teams durch Schlamm, Seile und Wassergräben kämpfen. Ein echter „Tough Mudder“ im Mini-Format.

Wer jetzt noch fragt, wie es um die Regeln der Handynutzung steht: Diese werden abends eingesammelt und zwischen 22 Uhr und 8 Uhr herrscht Funkstille. „No phone before bed“, sagt Tom. Aber bei dem Programm bleibt ohnehin wenig Zeit zum Scrollen, oder?

 

Verdict - Für wen eignet sich die Gresham’s School?

Gresham’s School eignet sich für Schüler, die einen richtigen Internatsaufenthalt erleben wollen und denen die Gemeinschaft an einer Schule wichtiger ist, als die Nähe zu großen Städten. Wir würden jeden hierher schicken, der Lust auf Lernen und Abenteuer hat, der gut mit sich selbst klar kommt und Spaß an der Gemeinschaft hat.

Neugierige Schüler, die Neues ausprobieren wollen und sich nicht scheuen, auch mal einen Lobgesang in einer Kapelle mitzusingen. Wer bereit ist, alles einfach mal auszuprobieren, ohne Scheuklappen und mit dem Vertrauen, dass man in guten Händen ist, der sollte sich Gresham’s School nicht entgehen lassen.