• Bülow Blog
  • Über Uns
  • Kontaktformular
  • English
Haben Sie eine Frage zu dieser Schule oder möchten Sie, dass wir Ihnen helfen?
22 October 2023
by Ferdinand Steinbeis


Kurzaufenthalte auf Britischen Internaten - Was Sie wissen sollten

Guten Tag aus einem verregneten Richmond,
Im Moment kontaktieren uns sehr viele Familien mit dem Plan, ihr Kind für drei bis sechs Monate auf ein britisches Internat zu schicken. Sie tun das aus oft sehr nachvollziehbaren Gründen, aber oft ohne sich der Konsequenzen wirklich bewusst zu sein.
Und so dachten wir uns, dass ein aufklärender Artikel vielleicht helfen könnte. Dabei betrachten wir sowohl die Sicht unserer Familien als auch die Sicht der Internate. Außerdem erklären wir die wichtigsten Kompromisse, mit denen man leben muss und geben Ihnen unseren Rat, wie und unter welchen Gesichtspunkten Sie einen Kurzaufenthalt planen könnten.
Ein Cricket-Spiel an der Oakham School letzten Sommer
Aber erstmal: Was ist überhaupt ein Kurzaufenthalt?
Bei von Bülow Education verstehen wir unter einem Kurzaufenthalt einen Aufenthalt auf einem britischen Internat zwischen zwei und sechs Monaten.
Das schliesst Sprachcamps nicht ein.
Modell eines Moleküls am Winchester College
Die Sicht unserer Kunden: Warum ein Kurzaufenthalt?
Die folgenden vier Gründe werden uns von unseren Kunden am häufigsten genannt:
Unsicherheit - insbesondere Kinder sind oft unsicher, ob ein Internatsaufenthalt das Richtige für sie ist. Was tun, wenn es einem dort nicht gefällt? Die Reaktion darauf ist, erstmal mit einem Kurzaufenthalt zu testen und später zu verlängern.
Angst etwas zu verpassen oder gar zu verlieren - ob akademisch oder sozial viele Kinder haben Bedenken, sie könnten daheim im Freundeskreis oder der Schule etwas verpassen. Oft werden diese Bedenken zu Ängsten, Freunde zu verlieren oder die Klasse wiederholen zu müssen.
Restriktion der Schule des Kindes - einige Schulen in Deutschland haben eine sehr klare Vorstellung davon, wann und für wie lange ein Kind ins Ausland gehen darf. Manche drohen mit Klassenwiederholung oder gar Platzverlust.
Finanzielle Gründe - britische Internate sind teuer, und vielen Familien ist ein klarer finanzieller Rahmen gesetzt.
Viel Grün an der Worth School
Die Sicht der Internate: Wie sie zu Kurzaufenthalten stehen.
Grundsätzlich ist es den Internaten natürlich lieber, wenn Kinder sich für einen längeren Aufenthalt entscheiden. Das ist teils wirtschaftlich motiviert, aber nicht nur: die Schulen wissen einfach, dass Kinder akademisch, vom Englischlern-Effekt und sozial sehr viel mehr von längeren Aufenthalten profitieren. Auch wissen sie, dass die meisten Kinder Zeit brauchen, um sich an ihren neuen Schulen einzugewöhnen und sowohl vor Ort als auch in der Sprache richtig anzukommen.
Zudem ist wichtig zu wissen, dass im Moment eine recht hohe Nachfrage nach Plätzen an britischen Internaten besteht. Somit können viele Internate vorgeben, für wie lange ein Kind mindestens kommen muss, um als Kandidat in Erwägung gezogen zu werden.
Die meisten Internate in unserem Portfolio verlangen im Moment, dass sich Familien für eine Aufenthaltslänge von mindestens einem Jahr verpflichten. Besonders begehrte Internate wie die Sevenoaks School, das Wellington College, Wycombe Abbey oder das Winchester College verlangen von vornherein wenigstens zwei Jahre Aufenthaltsverpflichtung.
Wir arbeiten mit ca. 30 Schulen zusammen, die bei Verfügbarkeit Kurzaufenthalte zulassen.
Das wunderbare Kunstatelier an der St Clare's School
Mit welchen Kompromissen man bei Kurzaufenthalten leben muss.
Bei von Bülow Education empfehlen wir nur Schulen, die wir sehr gut kennen und wo wir seit vielen Jahren glückliche Schüler untergebracht haben. Dennoch überrascht es vielleicht nicht, wenn Internate, die Kurzaufenthalte zulassen, gewisse Nachteile haben.
Folgend die Wichtigsten:
Weniger Internatsschüler: Allgemein muss man an diesen Schulen mit weniger Internatsschülern relativ zu Tagesschülern rechnen. In der Regel sind das bei unseren Partnerschulen zwischen 20% und 50% der gesamten Schülerschaft. Zu wenig? Nein, auch hier sind immer genug Kinder 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche im Internat.
Mehr internationale Schüler: Oft fehlen diesen Internaten etwas mehr britische Internatsschüler. Die Plätze werden dann mit internationalen Schülern gefüllt. Das führt manchmal dazu, dass sich besonders viele Schüler einer Nationalität an den Schulen wiederfinden. Deutsche, spanische und/oder chinesische Kinder sind die meist vertretenen Nationalitäten. Die Schulen geben sich immer große Mühe bei der Integration und achten darauf, dass Englisch gesprochen wird und die Gruppen sich mischen. Garantieren kann es aber keine Schule.
Weniger hohes akademisches Niveau: Auch ist es weniger überraschend, dass diese Schulen akademisch nicht ganz so hochwertig sind. Wäre das anders, wären sie begehrter und nicht offen für Kurzaufenthalte. Bei von Bülow Education wissen wir aber auch, dass das wenig ausschlaggebend für einen erfolgreichen Kurzaufenthalt ist. Letztendlich soll es ja um eine breite Erfahrung gehen und nicht primär um exzellente Noten.
Weniger Qualität und Auswahl im Freizeitangebot: keine Frage, diese Schulen bieten in jedem Fall ein spannenderes Freizeitangebot als jede normale deutsche Schule. Dennoch ist für Familien mit ganz spezifischen Freizeitwünschen wichtig zu wissen, dass hier Abstriche unabdingbar sind. Besonders im Sport ist das der Fall. Alle Internate mit besonders hochwertigen Sportangeboten rund um Golf, Tennis, Hockey oder Fußball sind enorm gefragt und erwarten längere Aufenthalte.
Ein (zu?) kurzer Aufenthalt: Das hat mehr mit der kurzen Aufenthaltslänge selbst zu tun: ein Kurzaufenthalt ist, wieder Name schon sagt, kurz. Oft so kurz, dass Kinder kaum Zeit haben, richtig an ihrer neuen Schule anzukommen, die Erfahrung zu geniessen und richtige Freundschaften zu schliessen. Fast alle “Rückkehrer”, mit denen wir bei von Bülow Education sprechen, erzählen uns, dass der Aufenthalt schlichtweg zu kurz war.
Sonniger Blick aus einem Fenster an der Oakham School
Was wir bei von Bülow Education raten.
1. Planen Sie einen längeren Aufenthalt von einem Jahr. Wenn es überhaupt nicht klappt, verkürzen Sie.
Damit haben Sie sowohl viel mehr Auswahl als auch eine Garantie für ein wesentlich besseres Internat. Falls es Ihrem Kind wider Erwarten dort gar nicht gefällt, besteht bei vielen Schulen die Möglichkeit, den Vertrag früher aufzukündigen. Das Kind kann die Schule dann früher verlassen. Sie bezahlen für zwei Trimester Schulgebühren und sparen sich das Dritte. WICHTIG: eine frühzeitige Kündigung sollte wirklich nur im Krisenfall in Betracht gezogen werden. Die Schulen reagieren auf nicht nachvollziehbare Kündigungsgründe verständlicherweise sehr ungehalten.
2. Informieren Sie sich ausführlich über die Anerkennungsbedingungen des Aufenthalts.
Viele Familien planen Kurzaufenthalte im Irrglauben, dass ein längerer Internatsaufenthalt in Grossbritannien im deutschen Bildungssystem nicht anerkannt ist und zu einer Klassenwiederholung führt. Oft ist das falsch! Die deutsche Kultusminister Konferenz erkennt Aufenthalte im Ausland unter den richtigen Vorraussetzungen voll an.
3. Recherchieren Sie gründlich, was die Schule Ihres Kindes zulässt.
Zum Glück unterstützen heutzutage die meisten deutschen Schulen Auslandsaufenthalte. Dennoch hören wir von Schulen, die längere Auslandsaufenthalte nicht befürworten. Die Gründe dafür sind oft willkürlich und wenig nachvollziehbar. Auch ist nicht immer klar, was eine Schule empfiehlt und was sie vorgibt. Wir empfehlen einen direkten Austausch mit der Schulleitung. Oft geht hier deutlich mehr, wenn man’s nur versucht!
4. Setzen Sie realistische Ziele für den Aufenthalt.
Ganz klar, manchmal geht es eben einfach nicht länger. In diesem Fall sollten Sie Ihre Erwartungen an den Aufenthalt anpassen und klare Ziele definieren. Was ist in einem so kurzen Zeitraum möglich? Bei von Bülow wissen wir von vielen Gesprächen mit Schülern, dass die folgenden Dinge realistisch sind:
  • Englischkenntnisse aufbessern
  • Die britische Kultur kennenlernen
  • Mal etwas völlig Neues ausprobieren
  • Selbstständiger werden
  • Selbstbewusster werden
5. Geh mit der richtigen Einstellung nach Großbritannien!
Dieser Rat richtet sich direkt an Ihr Kind: Du gehst nur für eine sehr kurze Zeit auf Deine neue Schule. Packe diese Gelegenheit von Anfang an beim Schopf! Sei mutig und sprich so viel Englisch, wie es geht. Sei proaktiv und lerne vom ersten Tag an Leute kennen. Hänge so wenig wie möglich mit deutschsprachigen Schülern ab. Und falls sich das nicht vermeiden lässt, sprich hauptsächlich Englisch mit ihnen. Probiere Neues aus! Hier kannst Du Dinge machen, die es an Deiner jetzigen Schule nicht gibt. Versuch Dich im Bienenzüchten! Geh Fechten! Debattiere über Politik! Baue ein elektrisches Auto! Oder wie die Engländer so schön sagen: embrace this wonderful experience wholeheartedly and with an open mind.
Wir hoffen, das hilft Ihnen etwas in Ihrer Planung. Selbstverständlich können Sie sich jederzeit zu diesem Thema mit einem unserer Bildungsberater in Verbindung setzen. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
Ihre Internatsberatung von Bülow Education

Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter
Einmal im Monat teilen wir unsere persönlichen Einblicke, Stories und Nachrichten rund um das Thema englische Internate. Lassen Sie sich inspirieren!
von Bülow Education
Holbrooke House
34 - 38 Hill Rise
Richmond
TW10 6UA

Tel: +44 (0) 203 9534063
Email: info@buloweducation.com