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Haben Sie eine Frage zu dieser Schule oder möchten Sie, dass wir Ihnen helfen?
12 November 2019
by Ferdinand Steinbeis


Aber nicht zuviele Deutsche, bitte!

Hallo mal wieder aus Oxford!
Heute geht es um ein Thema, das uns hier bei von Bülow Education schon eine ganze Weile am Herzen liegt.
Ich wage kaum zu sagen, was das sein könnte. Doch, ja, Sie haben richtig gelesen: Heute wollen wir uns mal mit den Deutschen befassen. Aber nicht im Allgemeinen, nein, nein, das nun doch nicht! Es geht nur um die Deutschen an britischen Internaten.
Ja, genau um die vielen, vielen deutschen Schüler, die alle anderen Deutschen offenbar meiden wollen wie die Pest, zumindest, was ihre Anwesenheit an Schulen im Vereinigten Königreich betrifft.
Ich will das mal etwas genauer erklären. Wenn wir Beratungsgespräche mit interessierten deutschen Familien führen, dann fällt ganz bestimmt früher oder später folgende Bemerkung:
“...Oh, und bitte empfehlen Sie uns nur Schulen, an denen so wenig Deutsche wie möglich sind!”
Ich kann das ja verstehen. Man schickt sein Kind auf eine sehr teure Schule im Ausland und natürlich möchte man wenigstens, dass der Sohn oder die Tochter nach dem Aufenthalt fließend in Englisch ist. Oder etwa nicht? Die Eltern müssen also nur eins und eins zusammenzählen, um zu dem Schluss zu kommen, je mehr Deutsche an einer Schule sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind dann auch Englisch spricht und fließend schon mal gar nicht. Projekt gescheitert, könnte man also sagen!
Aber Moment mal! Nicht so schnell! Ich glaube nämlich nicht, dass es weder realistisch, noch eine Lösung ist, eine Schule zu suchen, an der es keine oder nur wenige Deutsche gibt.
Warum? Das erkläre ich Ihnen gerne.
Bedales Art und Design Department
Es wird immer Deutsche geben. Und manchmal sogar viele.
Das rechnet sich ganz einfach folgendermaßen:
Nach chinesischen Schülern bilden deutsche die zweitgrößte Gruppe von Ausländern an britischen Internaten. Laut einer Statistik des Independent School Council gab es im Jahr 2018 insgesamt 1650 Deutsche an Schulen im UK.
Gehen wir davon aus, dass die meisten von ihnen auf eines der etwa 200 Internate gehen, die sich für diese Schüler eignen, dann kommen auf jede dieser Schulen im Durchschnitt acht deutsche Jugendliche.
Das ist natürlich von Internat zu Internat unterschiedlich. An manchen gibt es mal mehr und an anderen weniger Deutsche. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass an jeder Schule schätzungsweise mindestens ein halbes Dutzend Deutsche leben. Dazu kommt, dass die sich auch noch auf bestimmte Jahrgänge konzentrieren: Schüler, die in Deutschland in die zehnte Klasse gehen, haben nämlich in erster Linie genau dann genug Zeit für ein kleines Schul-Abenteuer. Sie bewerben sich deshalb um Plätze im britischen Year 11. Vor allem in dieser Klasse ist es deshalb fast unvermeidlich, auf andere Deutsche zu stoßen.
Realistischerweise kann man also den Wunsch vergessen, der oder die einzige Deutsche an der Schule zu sein.
Epsom Schools Kunst Department.
Meine eigene Sevenoaks-Erfahrung: Es ist völlig egal, wie viele Landsleute man um sich hat.
In den 90er Jahren war ich an der Sevenoaks School.
Damals gab es dort 35 andere deutsche Muttersprachler – alle in nur zwei Jahrgängen. Man kann also getrost sagen, dass ich zwei Jahre an dieser super Schule mit einer ganzen Menge von Deutschsprechenden verbracht habe.
Und ja, in den ersten Wochen waren wir auch praktisch unzertrennlich. Schließlich konnten wir noch nicht besonders gut Englisch. Und Heimweh hatten auch einige von uns in der fremden Umgebung.
Das hat sich aber sehr schnell geändert. Wir fühlten uns allmählich in der Schule zu Hause und haben uns dann mit Leuten befreundet, die unsere eigenen Interessen teilten. Diese Leute waren in meinem Fall Engländer, Brasilianer, Italiener, Koreaner und Australier. Wir spielten Fußball zusammen, traten gemeinsam in Rockbands auf, standen in Theaterstücken gemeinsam auf der Bühne, oder hatten einfach nur Spaß miteinander – und das an einem der schönsten Orte der Welt.
Das galt natürlich auch für die Unterkünfte. In meinem ersten Trimester habe ich mir mein Zimmer mit drei Jungs geteilt: Einer kam aus Ghana, der andere aus Süd-Korea und der dritte aus Italien. Vor kurzem war ich Trauzeuge bei der Hochzeit von zwei dieser Jungs. Wir sind bis heute beste Freunde.
Was will ich damit sagen?
Wenn man sich auch nur etwas Mühe gibt und sich nicht scheut, auf andere zuzugehen, wird einem nur schwer gelingen, keine Freundschaft mit Schülern zu schließen, die nicht aus Deutschland stammen.
Das ist einfach so an diesen Schulen.
Ihr, Ferdinand Steinbeis

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