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27 November 2020
by Ferdinand Steinbeis


Englische Internate im Profil: Cheltenham Ladies College, eine Mädchenschule der Superlative

Hallo wieder einmal aus Oxfordshire!
Für uns hier auf der Insel hat der November nicht nur die übliche frühe Dunkelheit mit dem dazu gehörenden wechselhaften Herbstwetter gebracht, sondern – und das ist etwas schwerer zu ertragen - auch den zweiten landesweiten Corona-Lockdown. Zum Glück sind jedoch dieses Mal Schulen und Unis nicht geschlossen worden, und wir haben es noch rechtzeitig geschafft, das Cheltenham Ladies‘ College in Gloucestershire zu besuchen.
Die Schülerinnen waren zu diesem Zeitpunkt allerdings alle in ihren verdienten Herbstferien. Daher haben wir mit einigen von ihnen erst nach unserem Besuch auf Zoom gesprochen. Wir wollten ja schließlich herausfinden, was das Besondere am College ist und was die Mädchen so über ihre Schule zu sagen hatten.
Das Ganze wäre aber ohne ein Gespräch mit der außergewöhnlichen Direktorin vom Cheltenham Ladies College, Eve Jardine-Young, nicht perfekt gewesen. Wir haben sie deshalb gebeten, bei unserem aktuellen Podcast “Tea With The Head” mitzumachen, den Sie sich hier anhören können.
Die Mädchen auf dem Weg zur Schule// picture courtesy of CLC
Das Setting
Gegründet wurde das Cheltenham Ladies’ College im Jahr 1853. Es kann deshalb in Bezug auf historische Pracht sämtliche Register ziehen, die man von so einer alten Schule eben erwartet.
Den Mittelpunkt der Anlage bilden drei idyllische Innenhöfe, umrahmt von wunderschönen Gebäuden im gotischen, viktorianischen und Regency-Stil. Hier befinden sich sämtliche Unterrichtsräume. Ganz anders, aber dennoch in den Komplex harmonisch eingefügt, der super-moderne Kunstblock mit seiner eindrucksvollen Glasfassade. Im Inneren der alten Bauwerke sorgen aufwändige Deckengewölbe, lange Korridore mit Fußböden im Schachbrettmuster und farbige Glasfenster für eine Harry Potter-Atmosphäre, wie sie schöner kaum sein könnte.
Textures of CLC #1: Bunte Kacheln an den Wänden des Haupthauses
Aber im Unterschied zu manch anderen englischen Internaten ist das Cheltenham Ladies College kein historischer Prachtbau, der einsam irgendwo in der unberührten Natur liegt. Im Gegenteil: Das College befindet sich mitten in der Stadt Cheltenham. Und bei der nun handelt es sich um einen bekannten Kurort aus der Regency-Zeit in der idyllischen westenglischen Landschaft der Cotswolds, der sich im Lauf der Jahrzehnte zu einem attraktiven kulturellen Zentrum für die ganze Umgebung entwickelt hat.
15 weitere Schulgebäude liegen etwa zehn Minuten zu Fuß entfernt verstreut über das ganze Stadtgebiet. Dazu gehören z.B. die Internatshäuser und das riesige Fitness-Zentrum.
In vieler Hinsicht profitiert das College von genau dieser Lage: Rund herum tobt das fast schon großstädtische Leben von Cheltenham mit seinen diversen Jazz-, Literatur-, Wissenschafts- oder Musikfestivals. Und davon völlig unberührt und dennoch mitten drin befindet sich das Hauptgelände des Internats mit seiner fast schon himmlischen Ruhe der Abgeschiedenheit.
Mit dem Zug ist man schnell im gut 150 km entfernten London. Vom internationalen Flughafen Heathrow braucht man mit dem Auto etwa zwei Stunden bis zur Schule. Und Bristol, Bath, Birmingham oder Oxford liegen bloß gut eine Autostunde entfernt.
Sport Galore! - Klettern im schuleigenen Fitnesscenter ist sehr beliebt // picture courtesy of CLC
Was (unserer Meinung nach) das Cheltenham Ladies’ College ausmacht
Das Cheltenham Ladies College zählt zweifellos zu den Spitzenschulen im Vereinigten Königreich. Der Erfolg des Internats lässt sich unserer Meinung nach auf mehrere Faktoren zurückführen.
Das College ist zum Beispiel sehr groß, strahlt aber trotzdem eine familiäre Atmosphäre aus. Es kann zu Recht auf hervorragende akademische Leistungen verweisen, legt aber gleichzeitig auch großen Wert auf eine ganzheitliche Erziehung. Und trotz seiner jahrhundertealten Tradition schafft es das Internat modern zu sein und einen engen Bezug zur normalen Welt draußen zu pflegen.
Die Direktorin Eve Jardine-Young erklärte uns, dass sie ihren Schülerinnen vermitteln will, wie sie ihre Persönlichkeit unabhängig von Unterrichtsfächern und Examensnoten entwickeln können. Genau das haben uns dann die Mädchen bestätigt, mit denen wir uns später unterhalten haben. Sie schilderten uns ihre Hobbys und außerschulischen Aktivitäten wie etwa die Mitgliedschaft im Gospelchor oder ihr Interesse an amerikanischer Politik mit genau der gleichen Begeisterung wie ihre Schulfächer.
Dass das Cheltenham Ladies College eine reine Mädchenschule ist, verwundert in Großbritannien eigentlich kaum jemanden. Im College selbst weiß man aber genau, dass eine solche Schule für viele Menschen nicht mehr so richtig ins Bild einer modernen Gesellschaft passt. Wir fanden es sehr sympathisch, wie das Internat und seine Direktorin diese Situation ständig hinterfragen und analysieren, um sich auf diese Weise zu vergewissern, dass ihr Schul-Modell nach wie vor Vorteile für die Schülerinnen hat und nicht bloß rein aus Rücksicht auf „Traditionen“ beibehalten wird.
Ingenieurswesen wird hier richtig zelebriert - dazu gehört auch Go-carts bauen!
Vor allem eine Erklärung der Direktorin bei unserem Podcast Interview hat uns eingeleuchtet: Sie sagte, dass die Schülerinnen in einer reinen Mädchenschule Dinge wagen, die sie sich an einer gemischten Schule eventuell nicht zutrauen würden – ob nun bewusst oder unbewusst. Nehmen wir zum Beispiel mal den Sport. Hier bietet das Cheltenham Ladies College insgesamt 18 Sportarten an, die natürlich nur von Mädchen ausgeübt werden, ohne dass Jungen dabei dominieren können. Das gilt aber auch für die sogenannten STEM-Fächer (das ist die englische Kurzform für “Science, Technology, Engineering and Mathematics”, also das Äquivalent von MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.) Genau diese Fächer erfreuen sich in Cheltenham enormer Beliebtheit. Und Charlotte Coull, die Leiterin der Aufnahmeabteilung im College, hat uns zu recht gefragt: “ Glauben Sie, dass sich an einer gemischten Schule 35 Mädchen bereit erklären würden, ein originalgroßes Electro-Auto zu konstruieren?“
Das Cheltenham Ladies College gehört eindeutig zu den Eliteschulen im Land. Trotzdem aber besteht das College aus einer bunten Mischung von Mädchen aus etwa 400 britischen Schulen sowie zu gut 45 Prozent aus Schülerinnen, die ihr zu Hause in über 40 Ländern der Welt haben. Sie alle betonten uns gegenüber immer wieder, wie froh sie sind, an ihrem College unterschiedliche Lebensentwürfe, Ideen und Traditionen kennenlernen zu können.
Alles in allem ist das Cheltenham Ladies College eine Schule, die sich nach Kräften bemüht, den Mädchen das Prinzip intellektueller Wissbegierde zu vermitteln. Hier herrscht ein Geist, der jede Schülerin fast schon wie an der Uni dabei unterstützt, ihre Gedanken und Ideen weiterzuentwickeln. – ob sie nun mit der Schaffung einer neuen Art von Gesellschaft zu tun haben oder mit einer akademischen Aufgabe.
Das Leben in Cheltenham ist sehr intensiv, aber niemals eindimensional. Stattdessen erzeugt diese enthusiastische und vielfältige Schulgemeinschaft eine enorm engagierte und sehr zeitgemäße Atmosphäre. Der akademische Erfolg gilt lediglich als Nebenprodukt einer umfassenden Persönlichkeitserziehung und ist keinesfalls das Ein und Alles der Ausbildung an dieser Schule.
Die Naturwissenschaften erfreuen sich großer Beliebtheit hier!
Das Akademische
In Bezug auf akademische Leistungen ist das Cheltenham Ladies College fast unschlagbar: Als Beweis dafür müssen wir nur die Prüfungsergebnisse von 2019 heranziehen, weil damals ja im Unterschied zum Corona-Jahr 2020 Examen stattgefunden haben. Im Jahr 2019 also schlossen 90 Prozent der Schülerinnen von Cheltenham bei den GCSE-Prüfungen mit Noten zwischen 9 und 7 ab. 72 Prozent der A-Level- Kandidatinnen bekamen ein A* oder A und der IB-Durchschnitt lag bei 40. WOW!
Das IB gibt es am Cheltenham Ladies College seit 2008 und man kann mit Fug und Recht sagen, dass es ein Riesenerfolg geworden ist. Durch das fantastische Prüfungsergebnis von 2019 rückte Cheltenham auf Platz 1 der IB-Schulen in Großbritannien. Jedes Jahr machen etwa 40 Mädchen, also ungefähr 30 Prozent aller Prüflinge, dieses Abschlussexamen und bilden damit eine „enge eigenständige Gemeinschaft innerhalb der ganzen Schule“.
Wie wir oben schon erwähnt haben, sind die MINT-Fächer am Cheltenham Ladies College besonders stark. Die Hälfte der Schülerinnen wählen zum Beispiel Chemie als Prüfungsfach in den A-Level- oder IB-Prüfungen. Kein Wunder, dass Dozenten verschiedener Spitzen-Unis am Cheltenham Ladies College Vorlesungen über Vulkankunde, Klima-Phänomene oder Sexuallockstoffe halten. Alle Mädchen müssen in den ersten zwei Jahren Latein belegen und überhaupt ist das Fremdsprachenangebot einfach überwältigend: Die jeweiligen Lehrer sind speziell dafür ausgebildet und man kann sich sogar für Arabisch- oder Russisch-Unterricht entscheiden.
Eines der attraktiven Klassenzimmer der Schule
Als wir die Schülerinnen nach den Unterrichtsmethoden gefragt haben, da haben sie alle betont, dass sie von den Lehrern unheimlich viel Unterstützung bekommen. Genau daran aber mangelt es an vielen stark akademisch ausgerichteten Institutionen. Ein Mädchen meinte wörtlich: “Immer wenn ich Hilfe oder Rat brauche, sind die Lehrer für mich da. Sie kümmern sich echt darum, dass wir genau verstehen, was wir lernen sollen”.
Ein anderes Mädchen sagte, sie sei schon oft davon beeindruckt gewesen, wie schnell die Lehrer merken, wenn jemand nicht mitkommt. Andererseits käme es auch häufig vor, dass sie weit über das jeweilige Thema hinausgingen, wenn die Klasse das wolle. “Es genügt den Lehrern nicht, den jeweiligen Kurs bloß zu Ende zu bringen. Sie wollen, dass wir mehr lernen, immer tiefer in das jeweilige Thema vordringen. Sie reden weniger und wir dafür mehr”, sagte sie. “Der Unterricht ist eigentlich ein Diskussionsforum, das finde ich echt gut.”
Und das Resultat? Cheltenham-Schülerinnen ergattern immer häufiger Studienplätze an den besten Unis im Land und immer mehr von ihnen entscheiden sich inzwischen sogar dafür, in den USA zu studieren - wobei die für Berufsberatung zuständige Abteilung der Schule ihnen natürlich mit jeder Art von Hilfe zur Seite steht.
Die Grand Lecture Hall der Schule, die auch als Theater dient
Die außerschulischen Aktivitäten
Am Cheltenham Ladies College versteht man unter außerschulischen Aktivitäten weit mehr als an anderen Schulen. Eine der Schülerinnen zum Beispiel engagierte sich beim Bau eines Netzball-Camps in ihrem Heimatland Uganda. Eine andere war während der letzten Parlamentswahl in Großbritannien Ko-Organisatorin bei einem Wahl-Simulationsspiel. Bei den Schulstreiks der Friday for Future-Bewegung erlaubte es das College, dass interessierte Mädchen dort als offizielle Vertreterinnen der Schule mitmachten. Sehr beliebt bei den Schülerinnen ist auch der Club, der sich mit juristischen Fragen befasst, die so genannte Law Society, oder auch einer, in dem es um die Kunst des Debattierens und Diskutierens geht. Sehr viele Cheltenham-Schülerinnen studieren später an der Uni Jura und werden anschließend erfolgreiche Juristinnen. Die Schule legt auch großen Wert darauf, dass die Mädchen sich vor Ort sozial engagieren und in der Oberstufe sind sie sogar verpflichtet, mindestens eine Stunde pro Woche Sozialarbeit zu leisten.
Eine Schülerin vertieft in Ihre kreative Arbeit // picture courtesy of CLC
Im atemberaubenden Kunstblock befinden sich Töpferwerkstätten, Labore für Lebensmittel und Ernährung, Siebdruck-Studios sowie die neue “Engineering, Enterprise and Technology”-Abteilung, in der die Schülerinnen lernen, wie man Produkt-Prototypen entwirft und Produkte entwickelt.
Die Sportanlagen sind natürlich auch sehr eindrucksvoll, aber irgendwie wurden wir das Gefühl nicht los, dass Sport am Cheltenham Ladies College im Vergleich zu den Geisteswissenschaften.die zweite Geige spielt. Trotzdem ist das Health and Fitness-Zentrum natürlich unfassbar groß und absolut professionell. Dort gibt es zwei riesige Turnhallen, fünf Squashplätze, ein Spinning-Studio, ein Schwimmbad und seit neuestem auch eine Kletterwand. Neben Hockey, Netzball und Lacrosse stehen auch noch Rudern, Badminton, Fechten, Golf, Basketball und noch viel mehr Sportarten zur Auswahl.
Reiten ist hier ganz gross! It's Cheltenham after all...// picture courtesy of CLC
Passionierte Reiterinnen sind in Cheltenham natürlich perfekt aufgehoben: Schließlich ist die Stadt berühmt für ihre Pferde-Rennbahn und in der Umgebung bieten sich jede Menge Reitgelegenheiten. Die Schule selbst verfügt über keine eigenen Reitställe, aber immerhin hat sie eine eigenes Reit-Mannschaft.
Schauen wir uns jetzt aber auch noch den zentralen Campus an: Dort befindet sich das Parabola Arts Centre mit einem Theater, in dem 300 Zuschauer Platz finden. Außerdem gibt eshier Tanzstudios und eine kleine Kunstgalerie. Musik ist aber in Cheltenham auch nicht unwichtig. Die meisten Schülerinnen spielen ein Instrument entweder nur so als Hobby oder, weil sie später eine Karriere als Musikerin im Auge haben. Allein die Zahl der Einzelstunden pro Woche hat uns den Atem verschlagen: Es sind sage und schreibe über 900!
Textures of CLC #2: die Treppe des Haupthauses
Die Unterkünfte
Das Cheltenham Ladies College ist groß und ein Vollzeitinternat im wahrsten Sinne des Wortes. Von 840 Mädchen sind nur 20 Prozent Tagesschülerinnen. Die haben ein eigenes Haus, sind aber ansonsten voll an allen Unterrichtsfächern und außerschulischen Aktivitäten beteiligt. Es kommt offenbar häufig vor, dass enge Freundschaften zwischen Tages- und Internatsschülerinnen entstehen, so dass viele der letzteren das Wochenende bei Familien vor Ort verbringen.
Die Internatshäuser spielen im Leben der Cheltenham-Schülerinnen natürlich eine große Rolle.Sie nehmen dort zum Beispiel das Mittag- und Abendessen ein. Nicht ohne Grund sagen sie dazu am College, die Mädchen gehen zum Essen “nach Hause”. Eine kleine Zwischenmahlzeit gibt es allerdings auch auf dem Campus. Da am Cheltenham Ladies College sehr viele Mädchen aus dem Ausland stammen, ist die Schule an den Wochenenden natürlich nie wie ausgestorben. Das bedeutet aber jetzt nicht, dass die Mädchen nur Kontakte zu den Bewohnerinnen in ihrem jeweiligen Haus haben. Die Hausmütter legen großen Wert darauf, dass Kontakte zwischen den Häusern entstehen und die Mädchen auch einmal in einem der anderen Häuser übernachten oder die Schülerinnen von dort zumindest zum Essen einladen, wenn diese das wollen.
Die wunderbare Schulbibliothek
Wir haben darüber natürlich auch mit unseren Oberstufenschülerinnen gesprochen und sie gefragt, wie die Wohnsituation am Cheltenham Ladies College so ist. Die Antwort war eindeutig: Alle fanden es super, dass die Häuser über die ganze Stadt verstreut sind, weil sie auf diese Weise den Eindruck haben, nicht “die ganze Zeit in der Schule zu sein”. Dadurch, dass sie auch einfach mal in der Stadt Kaffee trinken gehen können, fühlen sie sich mehr als „normale Teenager und nicht so sehr wie Internatszöglinge“.
In Bezug auf Technologie hat uns der Erziehungsansatz von Cheltenham sehr gut gefallen. Die Schulleitung holt sich hier nämlich regelmäßig Rat von den Mädchen, um nicht den Anschluss an die moderne Zeit zu verlieren. In jeder Klasse gibt es sogenannte “peer mentors”, liebevoll “cybers” genannt. Die interessieren sich mehr als andere Schülerinnen für alles, was mit den sozialen Medien und digitaler Technologie zu tun hat – und können deshalb die Lehrer bei der Ausarbeitung neuer Regeln für den Handygebrauch oder die Laptopnutzung unterstützen. Das ändert aber nichts daran, dass es trotzdem ganz feste Regeln an der Schule gibt: So dürfen Handys während der Unterrichtszeit nicht benutzt werden, es sei denn, man braucht sie bei der Arbeit in Klassenzimmer oder Bibliothek. Jüngere Schülerinnen dürfen ihre Handys aber ohnehin nur zu bestimmten Tageszeiten benutzen, etwa, um mit den Eltern sprechen zu können, die vielleicht in einer anderen Zeitzone auf der Welt leben.
Textures of CLC #3: wunderschön verziehrte Glastüren und Fenster
Für welche Schülerinnen eignet sich unserer Meinung nach das Cheltenham Ladies‘ College?
Viele Internate behaupten von sich, dass es bei ihnen keinen bestimmten Schülertypus gibt. Das Gegenteil trifft jedoch oft zu. In Cheltenham aber haben wir auf die Frage nach dem “typischen Cheltenham-Mädchen” von den Schülerinnen selbst eine einhellige Antwort bekommen, und zwar drückte es eine Oberstufenschülerin folgendermaßen aus: „ Das Fantastische an Cheltenham ist wirklich, dass es so etwas wie eine typische Schülerin einfach nicht gibt. Jedes einzelne Mädchen unterscheidet sich, hat eine unverwechselbare Persönlichkeit und eigene individuellen Interessen. Jede von uns ist unverwechselbar.”
Auf weitere Fragen haben unsere Gesprächspartnerinnen dann aber zugegeben, dass die Schule doch sehr großen Wert auf Unabhängigkeit lege und die Mädchen darin auch bestärke. Auch eine bestimmte Art von “intellektueller Neugier” sei ihnen allen gemeinsam. (Eine Oberstufenschülerin bezeichnete das folgendermaßen: “An meiner früheren Schule galt man immer als Außenseiterin, wenn man sich gemeldet hat. In Cheltenham hat jeder einfach eine enorme Freude am Lernen an sich”.)
Ein Bio-Labor der Schule
Diese Äußerungen haben genau den Eindruck bestärkt, den wir von ihnen und ihrer Schule nach Hause mitgenommen haben. Das Cheltenham Ladies College ist ideal für Mädchen, die wissbegierig sind und mehr über die Welt erfahren möchten. Schülerinnen, die stattdessen nur Sport oder Musik machen wollen, könnten hier fehl am Platz sein. Mädchen aber, die ihre intellektuellen Fähigkeiten schärfen und ihren Horizont erweitern wollen, sind hier goldrichtig.
Das heißt aber jetzt nicht, dass Cheltenham-Bewerberinnen schon von vorne herein ein großes Ego besitzen müssen oder bereits unheimlich viel vorweisen können. Wie Charlotte Coull es ausdrückte, geht es stattdessen bei den Mädchen „vor allem um das gewisse Glitzern im Auge, so dass sie um ihre Wissbegier gar keinen großen Aufstand machen müssen“. Schulleiterin Eve Jardine-Young drückte das in unserem Podcast ähnlich aus: „Wir finden es natürlich hervorragend, wenn die Mädchen in akademischer Hinsicht schon viel geleistet haben. Aber noch wichtiger ist für uns, dass sie noch das Potential für mehr Entwicklungen besitzen. Die ideale Bewerberin in Cheltenham sollte offen sein für Neues und keine Angst davor haben, sich auch mal zu irren oder einen Fehler zu machen.”
Textures of CLC #4:an old school weather-board
Dieser Ansatz eignet sich natürlich nicht für jeden. Mädchen, die es lieber langsam angehen beim Lernen und Wert auf ständige Unterstützung durch die Lehrer legen, fühlen sich am Cheltenham Ladies College möglicherweise fehl am Platz. Als wir unsere Oberstufenschülerinnen gefragt haben, ob es ihnen jemals so gegangen war, da wurden sie kurz sehr still, lachten dann aber und gaben zu, dass es auch bei ihnen durchaus Momente gegeben habe, in denen sie sich überfordert gefühlt hätten. Aber alle haben dann sofort betont, wie gut die Unterstützung durch die Lehrkräfte sei und wie oft man am College auch einfach entspannen könne. Gleich danach aber fingen sie natürlich an, sehr intensiv über das nächste Thema zu diskutieren.

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