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04 February 2024
by Ferdinand Steinbeis


Englische Internate im Profil: King's School Canterbury, Ein All-Rounder-Internat mit Großartigem Musikangebot in Mittelalterlicher Atmosphäre

Hallo aus einem sonnigen Richmond,
Hin und wieder pausieren wir bei von Bülow Education in der Zusammenarbeit mit Internaten für einige Zeit. Das kann daran liegen, dass wir sie für unsere Familien nicht als „gut genug“ erachten. Oder weil Schulen keine geeigneten Eintritts- und Aufenthaltsmöglichkeiten für unsere Familien bieten, für die man sich bewerben kann.
Bei der King’s School Canterbury war es eindeutig letzteres. Die Schule ist sehr renommiert und daher sehr gefragt. Daher konnte sie auch eine feste zweijährige Verpflichtung für einen Aufenthalt in der Oberstufe von Familien erwarten. Keine Flexibilität. Das war dann oft einfach zu viel für unsere Kunden.
Als unser Geschäftsführer Ferdinand Steinbeis den Anruf erhielt, dass King’s diese Anforderung locken würde, buchten wir sofort Zugtickets nach Canterbury. Warum? Weil die King's School Canterbury ein absolut fabelhaftes Internat in einer der charmantesten Städte Englands gelegen ist.
Neugierig? Dann lesen Sie bitte weiter.
Vor den Toren der King's School Canterbury
Die Umgebung
Die King’s School Canterbury befindet sich in Canterbury, einer wunderschönen mittelalterlichen Stadt in der Grafschaft Kent. Mit stündlichen Direktzügen vom Bahnhof London Waterloo hatten wir keine Ausrede, nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Funktioniert hat das wunderbar!
Canterbury Bahnhof, 10 Minuten Gehweg von der Schule entfernt
Als wir am Bahnhof Canterbury ankamen, schlenderten wir zur Schule und bekamen dabei etwas Canterbury-Stadtleben mit. Canterbury ist reizend. Besonders bekannt ist die Stadt, dank seiner Kathedrale, seiner mittelalterlichen Architektur und sehr guten Universität. Nach einem 10-minütigen Spaziergang an schönen, alten Häusern, einem Theater (The Marlow), interessant aussehenden Geschäften, Cafés und Restaurants vorbei, kamen wir an den Toren der King’s School Canterbury an. Jenseits dieser Tore erspähten wir die alten Gebäude der Schule, mittelalterliche Kreuzgänge, makellose Rasenflächen und die hochragende Kathedrale im Hintergrund.
King's Street, die Strasse gleich ausserhalb der Schule
Die King’s School Canterbury ist alt, ja vielleicht die älteste Schule in Großbritannien. So ganz genau weiß das niemand. Sie wurde 597 n. Chr. von St. Augustine gegründet, als er in Großbritannien ankam. Als Weltkulturerbestätte ist die Schule unweigerlich in Bezug auf architektonische Veränderungen auf dem Campus eingeschränkt. Und genau so sollte es auch sein: King's Schüler leben auf, gehen zur Schule in und frönen ihren Freizeitaktivitäten auf einem der schönsten und historisch bedeutendsten Internatscampusen der Welt. Als wir die Schule betraten, gingen wir an wunderschönen graustein-farbenen Häusern mit Erkerfenstern vorbei, durch kopfsteingepflasterte Gänge und in Klassenzimmer mit niedrigen, gewölbten Decken. Ohne Zweifel, ein wirklich besonderer Ort!
Mint Yard mit dem wunderschönen Parry Building
Aber natürlich gibt es an der King's Canterbury School sehr viel mehr als Gebäude aus dem 13. Jahrhundert. Wie jede renommierte Top-Internatsschule verbindet auch King's mühelos Alt und Neu. Das Sportzentrum ist brandneu und beherbergt ein Schwimmbad, eine Kletterwand, Squash- und Tennisplätze sowie ein state-of-the-art Fitnessstudio und sogar ein Café. Besonders beeindruckt hat uns der neue Naturwissenschaftsblock mit hochmodernen Laboren und regelmäßigen öffentlichen Vorträgen (zum Zeitpunkt unseres Besuchs hielt ein Physiklehrer einen Vortrag über Planeten und Astrophysik!)
Das tolle, neue Naturwissenschaftsdepartment
Wir trafen unsere Tour-Guides Franky und Curtis, zwei sehr freundliche, gesprächige Oberstüfler aus Hongkong, im Zulassungsbüro der Schule. Was uns sofort auffiel, war die aufrichtige Begeisterung, mit der die beiden sympathischen Jungen über ihre Schule erzählten. An anderen Schulen können Tour-Guides manchmal einen etwas zu choreographierten Eindruck hinterlassen. Nicht so Franky und Curtis. Spätestens als Curtis uns sein frischgebackenes Sauerteig-Brot zum Probieren anbot, wussten wir, dass wir mit diesen Guides einen Jackpot gelandet hatten.
Eine Musikstunde an der King's School...
Was (wir denken!) die King’s School Canterbury ausmacht
Zweifellos prägen die einzigartige Lage, Architektur und Geschichte der King’s School Canterbury die Kultur der Schule. Schließlich hat es klare Vorteile, eine attraktive mittelalterliche Marktstadt vor der Haustür zu haben. „Wir dürfen die Restaurants und Geschäfte der Stadt in unserer Freizeit und an Wochenenden ganz frei nutzen, und das finden wir super!“, schwärmte unser Tour-Guide Curtis. „Solange man verantwortungsbewusst ist und keine Dummheiten anstellt, zumindest!“, fügte Tour-Guide Franky hinzu. Aber klar, eine attraktive Stadt zu durchstöbern, ist das eine; auf einem mittelalterlichen Schulcampus zu leben und zu lernen, ist etwas ganz anderes. Die Schüler hier leben in Internatshäusern aus dem 13. Jahrhundert mit Namen wie Meister Omer’s, lernen in niedrigen, dickwandigen Klassenzimmern, bewegen sich auf einem Campus, der mit kleinen Gärtchen, kopfsteingepflasterten Gängen, elegant dekorierten Konzertsälen wie der Shirley Hall ausgestattet ist und führen Theaterstücke im wunderschönen, steinalten Theater namens 'The Malthouse' auf. „Zu wissen, dass Christopher Marlowe (ein berühmter englischer Dramatiker und Dichter) hier Rektor war, ist wirklich cool!“, erzählt uns Curtis stolz. Sehr inspirierend!
Einer der vielen mittelalterlichen Gänge der Schule
Darüber hinaus ist die King’s School Canterbury besonders bekannt für sein hervorragendes Kreativangebot rund um Kunst, Theater und Musik. Ganz klar, es ist das Musikangebot, das hier ein ganz besonderes Augenmerk verdient. Der musikalische Fokus hier ist sicherlich stärker auf klassischer Orchestermusik und Chormusik. Aber auch Jazz und zeitgenössische Genres wie Rock und Pop kommen nicht zu kurz. Das Theater der Schule wird von Jahr zu Jahr besser. Das Malthouse, ein 350-Personen-Theater ist hier ganz klar der Ort des Geschehens. Hier werden mindestens zwei große Theaterproduktionen im Schuljahr aufgeführt. Das Kunstatelier der Schule ist in einem wunderschönen, kleinen Priorat aus dem 12. Jahrhundert untergebracht und produziert einige der besten Ölmalereien, Töpferwaren und Skulpturen, die wir bisher an einem britischen Internat gesehen haben. Und dann gibt es noch die King’s Week, ein einwöchiges Festival im Sommersemester mit Hunderten von Veranstaltungen rund um Musik, Drama und Kunst, das die kreativen Früchte des Jahres der Schüler für die breite Öffentlichkeit zusammenführt.
Shirley Hall, Ort vieler wunderbarer Konzerte an der King's School
Und zu guter Letzt ist die King’s School Canterbury in jeder Hinsicht eine typische Allrounder-Internatsschule mit ausgezeichnetem akademischen Niveau, einer grossen Anzahl an sogenannten Full Boarders und einem riesigen Freizeitangebot. Soweit, so erwartet. Uns fiel jedoch auf, wie erfrischend unbefangen, ja entspannt die Schule auf uns wirkte. Schüler und Lehrer schienen sich bestens zu verstehen und die Hauseltern schienen wirklich fürsorglich und interessiert. Die Schüler, die wir trafen, waren verständlicherweise stolz, hier zu sein, aber ohne jegliche Arroganz und mit aufrichtigem Wunsch, uns ihre großartige Schule zu zeigen. Vielleicht spielt das ausdrückliche Ethos der Schule „Gestreckt, aber nicht gestresst“ dabei eine Rolle? Wir denken schon.
Ein Klassenzimmer an der King's School
Das Akademische
Die King’s School Canterbury schneidet akademisch Jahr für Jahr sehr gut ab. Im Jahr 2023 lagen 75 Prozent der Noten der GCSE bei 9-7 (aus 9) und 53 Prozent der A-Level Noten bei A. Die Schule erreicht diese Prozentsätze, obwohl sie bei der Zulassung nicht übermäßig selektiv ist.
Das Angebot an Fächern an der King’s School Canterbury ist sehr breit gefächert. 32 A-Level-Fächer stehen zur Auswahl, darunter auch Informatik und die etwas exotischeren Geologie und Psychologie. Wie man es von einer Schule mit der historischen Tradition von King’s erwarten würde, werden auch Latein und Griechisch angeboten.
Eines der großartigen Kunstwerke, die wir im Kunstatelier zu sehen bekamen
Im Jahr 2023 waren die stärksten Ergebnisse auf A-Level Englisch, Kunst, Französisch und Mathematik. Die beliebtesten Fächer waren Wirtschaft, Biologie, Chemie, Kunst und Mathematik.
Wir wurden fünf verschiedenen Lehrern aus den Kunst-, Musik- und Naturwissenschaftsabteilungen vorgestellt. Alle kamen uns als aufrichtig freundliche, zugängliche und fürsorgliche Pädagogen vor. Unsere sympathischen Tour Guides Curtis und Franky bestätigten, dass dies bei Lehrern an der King’s School Canterbury so ziemlich überall der Fall ist. „Sie wollen wirklich, dass wir erfolgreich sind und tun alles um uns zu helfen“, erzählte uns Franky begeistert.
Die Klassengrößen liegen im Durchschnitt bei 15 auf GCSE-Stufe und im Durchschnitt bei 7 auf A-Level.
Der wunderschöne Mint Yard
Die außerschulischen Aktivitäten
In Bezug auf die Breite und Tiefe ihres Freizeitangebots ist die King’s School Canterbury eine ziemlich typische Allrounder-Internatsschule. Egal ob Sport, Musik, Drama oder Kunst, hier bekommen Schüler von allem mehr als genug! Und wie erwartet gibt es eine Fülle von Nachmittagsclubs und -aktivitäten, an denen man sich beteiligen kann. Einige sind wunderbar exzentrisch wie der Strickclub, kryptische Kreuzworträtsel oder Sanskrit.
All Action: King's Kunstatelier
Aber wenn es eine Sache gibt, die wirklich heraussticht, dann ist es die Musik. Als „Kathedralschule“ sind die Chöre von King’s selbstverständlich erstklassig. Der Elite-Chor Crypt Choir ist so gut, dass er Einladungen von der Whigmore Hall in London bis zum Vatikan in Rom bekommt. Das Symphonieorchester der Schule gilt ebenfalls als sehr, sehr gut. Unser Guide Curtis - der vier (!) Instrumente spielt - erzählte uns von kürzlichen Proben für Mozarts Requiem. Weder Curtis noch Franky konnten uns genau sagen, wie viele Streichensembles, Bands und Chöre derzeit aktiv waren. Das Jazzensemble, so hieß es, sei ebenfalls erstklassig und ermutige viele der klassisch ausgebildeten Musiker, sich mit diesem aufregenden Musikgenre zu beschäftigen.
Art Essentials!
Auch das Theater ist sehr beliebt und gewinnt von Jahr zu Jahr an Anhängerschaft und Qualität. Im Malthouse Theatre gibt es mindestens zwei große Produktionen pro Jahr, mit jüngsten Produktionen wie The Crucible und A Streetcar Named Desire.
Und dann gibt es noch die King’s Week, die große Kulturwoche der Schule am Ende des Schuljahres, in der Schüler in Hunderten von Veranstaltungen ihre musikalischen, schauspielerischen oder sonstigen kreativen Bemühungen der Öffentlichkeit präsentieren. An über dreißig Orten in Canterbury führen Schüler Jazzkonzerte, Tanz- und Poesieaufführungen, Kunstausstellungen und Theateraufführungen auf. Was für eine großartiges Event! Schauen Sie hier nach, was 2023 passiert ist.
King's Campus bei Sonnenuntergang
Sport ist natürlich ein weiterer wichtiger Aspekt des Angebots der King’s School Canterbury. Wir erfahren jedoch, dass der Schwerpunkt insgesamt mehr auf Gesundheit, Fitness und Spaß liegt als auf Wettbewerb und Performance. Das mag für konventionelle Internatssportarten wie Rugby und Cricket zutreffen, aber Nischensportarten glänzen hier! Zum Beispiel ist King’s sehr stark im Fechten, Schießen und Squash für die Jungen und Lacrosse und Segeln für die Mädchen. Rudern ist ein weiterer Sport, der hier viel Zuspruch findet. Hockey-Spieler mit Ambitionen über das hinaus, was King’s bieten kann, können sich auch zwei großartigen lokalen Hockeyvereinen anschließen. Auch gutes Schwimmen wird angeboten.
Über 30 Clubs und AGs runden das außerschulische Angebot ab mit Aktivitäten wie Young Enterprise, Keramik, CCF, Duke of Edinburgh, Linacre Society für Schüler, die an Medizin interessiert sind, Debattieren, Programmieren, Mountainbiken und Fotografieren ab, um nur einige zu nennen.
Eines der mittelalterlichen Gebäude der Schule
Das Boarding
Von den rund 800 Schülern an der King’s School Canterbury wohnen 80 % im Internat. Und obwohl die meisten Schüler sieben Tage die Woche bleiben, besteht hier die Möglichkeit, an Wochenenden nach Hause zu fahren. Internationale Schüler sind aber an den Wochenenden nie allein. „In der Schule passiert zu viel Lustiges am Wochenende, was natürlich niemand verpassen möchte“, erzählte uns Curtis.
Gemütlicher Gemeinschaftsraum im Jungshaus Galpin's
Es gibt sechs Jungenhäuser und sieben Mädchenhäuser. Architektonisch könnten die Häuser nicht unterschiedlicher sein, mit allem von Meister Omer’s Jungeninternatshaus aus dem 13. Jahrhundert bis zum Mädchenhaus Kingsdown aus dem 21. Jahrhundert. Eklektisch und sehr gemütlich. Wir sahen uns Curtis’ Internatshaus Galpin’s an, wo er als Oberstüfler in einem gemütlichen Einzelzimmer wohnt. Wir treffen Mr. Sanderson, den Hausvater, den wir auf Anhieb mögen. Anstatt uns kurz abzufertigen, was manchmal passieren kann, wenn beschäftigte Hauseltern auf eine Gruppe von tourenden Agenten treffen, führt uns Mr. Sanderson durch sein Haus und plaudert dabei freundlich über King’s, warum deutsche Jungs an der King's School immer die besten Hockeyspieler sind und seine Pläne, in naher Zukunft Berlin zu besuchen. Weiter gehts...
Curtis' Einzelzimmer im Jungshaus Galpin's
Wir warfen auch einen kurzen Blick in das neue Mädchen-Internatshaus Lady Kingsdown, das 2017 eröffnet wurde und modern, aber gemütlich ist. Oberstüflerinnen leben hier in Einzelzimmern, während 10.Klässlerinnen sich Zimmer teilen.
Einzelzimmer im Mädchenhaus Lady Kingsdown
Das Essen, so erzählen uns wengistens unsere vertrauenswürdigen Guides und selbsternannte Feinschmecker Curtis und Frankie, ist sehr gut. Und falls es das hin und wieder nicht ist, gibt es in allen Internatshäusern Küchen, die dann für Spaghetti-Orgien und Backwettbewerbe genutzt werden. Und wenn alles scheitert, gibt es eine Menge guter Restaurants direkt vor den Toren der Schule in Canterbury.
Hier geht's zur Aufnahmeabteilung...
Wer also passt unserer Meinung nach auf die King's School Canterbury?
Wir fanden die King’s School Canterbury einfach großartig und denken, dass dort sehr unterschiedliche Kinder glücklich werden - egal ob akademisch, musikalisch, schauspielerisch oder künstlerisch begabt. Aber wie immer bei richtigen Vollblut-Internatsschulen ist die Bereitschaft, sich voll und ganz einzubringen, absolut unerlässlich!

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