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29 April 2021
by Ferdinand Steinbeis


Englische Internate im Profil: Monkton Combe School, Eine Kleine aber Feine Internatsschule im Herzen der Grafschaft Somerset

Hallo aus dem Frühling in Oxfordshire!
Wir können es selbst kaum fassen, aber es stimmt: Zum ersten Mal in sechs Monaten haben wir wieder persönlich eine Schule besucht! Und so wie es aussieht, kehrt jetzt in den britischen Internaten tatsächlich in jeder Beziehung allmählich wieder der normale Alltag ein. Wir konnten deshalb einen wunderschönen Tag in der Monkton Combe School in der westenglischen Grafschaft Somerset verbringen. Dabei haben wir unter anderem auch ein sehr interessantes Gespräch mit Internatsdirektor Chris Wheeler geführt. Wenn Sie Lust haben, können Sie ja mal in unseren neuesten Podcast „Tea with the Head“ hineinhören. Viel Vergnügen dabei!
Monkton Combe School von oben, im wunderschönen Midford Valley in Somerset gelegen
Das Setting
Monkton Combe, das unserer Besuchsschule seinen Namen verlieh, ist ein kleines Dorf etwa zehn Minuten Autofahrt vom Kurort Bath entfernt. Zumindest in Großbritannien kennt jeder die Stadt wegen ihrer römischen Bäder und eleganten Häuserreihen aus der Regency-Zeit, und sie gilt nicht ohne Grund als eines der Hauptreiseziele in der Grafschaft Somerset. Der Campus der Monkton Combe School liegt in der Bilderbuch-Landschaft des Midford-Tals und bietet allein schon wegen seiner alten Gebäude aus dem für diese Gegend typischen hellen Sandstein einen wunderschönen Anblick, zumal sich die paar modernen Häuser dazwischen harmonisch in das Gesamt-Ensemble einfügen. Kein Wunder, dass es die Cricket-Anlage der Schule der idyllischen Landschaft rund um Monkton verdankt, von der Cricket-Bibel Wisden zum drittschönsten Cricketfeld im ganzen Land ernannt worden zu sein!
Für die Schüler der Monkton Combe School gibt es in der unmittelbaren Nachbarschaft außer der freien Natur selbst nicht viel zu erleben. Aber das Internat organisiert natürlich Fahrten nach Bath oder auch nach Bristol, das man mit dem Zug in 20 Minuten erreicht.
Von Bath nach London braucht man mit dem Zug etwa zwei Stunden; der Flughafen von Bristol, der gute Verbindungen in viele europäische Metropolen bietet, ist von der Schule mit dem Auto gut 40 Minuten entfernt.
Monktons wunderschöner Cricket Pitch!
Worum es (unserer Meinung nach) in der Monkton Combe School geht
Als wir Chris Wheler, den Direktor der Monkton Combe School fragten, wie er sein Internat beschreiben würde, sagte er: “Unsere Schule ist ein kleiner Geheimtipp”. Und mit dieser Beschreibung liegt er gar nicht falsch. Die Monkton Combe School gehört zwar zur so genannten Rugby Group von englischen Internaten (ist also in einer Liga mit Schulen wie Harrow, Oundle, Radley oder Cheltenham) – aber so bekannt und reich wie diese anderen Internate ist die Monkton School nicht. Das hat zum Teil mit der Größe der Schule zu tun: Sie ist mit ihren gut 400 Schülern wirklich klein. Aber genau darin liegt natürlich auch ihr Vorteil. Schließlich kann in einer derart kleinen Gemeinschaft jeder Schüler höchst persönlich betreut werden. Die Monton Combe School ist zu Recht stolz auf ihre individuellen Lehrmethoden sowie darauf, “anders” zu sein als die restlichen Internate im Land und jeden einzelnen Schüler nach seinen jeweiligen Bedürfnissen zu fördern.
Monktons Musik-Department - Musik ist ganz groß hier!
“Der Ausgangspunkt bei uns ist nicht die Frage, mit welcher Prüfungsnote ein Schüler abschließen möchte oder in welcher Mannschaft er spielen will“, meinte Chris Wheeler. „Stattdessen geht es um die Kernfrage “Wer bist du? Und nicht: Was bist du?”. Headmaster Wheeler konfrontiert seine Schüler Tag für Tag mit diesem Matra und lässt sie, zum Beispiel ihre eigenen Zeugnisse schreiben oder unterstützt Ideen wie die so genannten 'Failure Awards' was frei übersetzt “Misserfolgs-Preise“ heißt. Mit denen werden Schüler ausgezeichnet, wenn sie irgendwo komplett versagt haben. Er nannte uns auch gleich ein paar Beispiele dafür – und erstaunlicherweise waren genau das Schüler, die zwar einen dieser Preise bekommen hatten, aber trotzdem (oder gerade deshalb) auf einem anderen Gebiet hervorragende Leistungen erbrachten und, zum Beispiel, in die britische Ruder-Nationalmannschaft aufgenommen wurden. In der Monkton Combe School versucht man also, den Kindern beizubringen, was man aus einer Niederlage lernen kann und dass man davor keine Angst haben darf. Bethany, eine Schülerin aus der Oberstufe, drückte das folgendermaßen aus: “Wir sollen hier lernen, dass es kein persönliches Versagen ist, irgendetwas nicht zu schaffen. Im Gegenteil: Wir entwickeln unseren Charakter gerade durch Misserfolge”.
Abgesehen von den 'failure awards' geht es an der Monkton Combe School nicht zuletzt auch um das ihr zu Grunde liegende christliche Ethos und eine auf jeden Schüler zugeschnittene persönliche Zuwendung. All das sorgt für eine ausgesprochen familiäre Atmosphäre, wobei regelmäßiger Einzelunterricht und die Erörterung spiritueller Fragen eine Rolle spielen – und zwar nicht nur auf Basis von christlichen Grundsätzen.
Monkton hat ein christliches Fundament, indoktriniert wird hier aber niemand
Dazu Chris Wheeler: “ Zum einen hat natürlich jede Schule ihre akademischen Ziele. Aber dann geht es darüber hinaus auch immer noch um eine spezielle Art von individueller Fürsorge, die den Kindern beibringen möchte, wer sie sind und was Leben überhaupt bedeutet. Eine Schule, die diesen Aspekt der Spiritualität in ihren Erziehungsmethoden nicht berücksichtigt, verfehlt meiner Meinung nach ihren Zweck”.
Wie glücklich man in der Monkton Combe School darüber ist, sich von den üblichen Schulen zu unterscheiden, haben wir bei unserem Besuch selbst erlebt. Und das bezieht sich tatsächlich auf sehr viele Bereiche des Schulalltags, ob nun der Unterricht bei schönem Wetter draußen im Freien stattfindet, Mädchen ermutigt werden, im Cricket-Team der Jungs mitzumachen oder ob man finanzielle Rücklagen bildet, um mitten im Schuljahr neue, innovative Ideen ausprobieren zu können – immer steht das individuelle Wohlbefinden der Schüler im Vordergrund.
Das Kunst- und Design-Department - das Kreativangebot hier ist großartig!
Das Akademische
Die Monkton Combe School stellt keine besonders strengen Aufnahmebedingungen, kann aber trotzdem auf ausgezeichnete akademische Resultate verweisen. Im Jahr 2020 erzielten 71 Prozent der GCSE-Kandidaten Noten zwischen 9 und 7; in den A-Level-Examen schafften 47 Prozent ein A oder A und 78 Prozent bekamen die Note A oder B.
2019 (also im letzten Vor-Corona-Jahr, in dem noch Examen stattfanden) erreichten 59 Prozent der Prüflinge in den GCSE-Examen Noten zwischen 9 und 7, während bei den A-Level-Prüfungen 60 Prozent die Noten A oder A (und 72 Prozent ein A oder B) bekamen. Das IB wird an der Monkton Combe School nicht angeboten, und es gibt bisher auch keine Pläne, es irgendwann einmal einzuführen.
Mathematik ist einer der Schwerpunkte an der Schule und sehr beliebt als Prüfungsfach bei den A-Levels. Von Bethany und Alexander (der ebenfalls ins Year 12 geht) wissen wir, dass die Englischlehrer hervorragend sind und dass in Kunst als Prüfungsfach ebenfalls ausgesprochen gute Examensergebnisse erzielt werden. Bei den A-Levels können die Schüler zwischen verschiedenen Kunst- und Design-Fächern wählen. Und auch die GCSE-Kandidaten haben hier die Auswahl zwischen Tanz, Fotografie, Bildender Kunst und Design.
Das Kunstdepartment von innen - ein kleiner Blick hinein!
Der Unterricht in der Monkton Combe School wird flexibel gestaltet: Es gehört zum Alltag, dass die Schüler der Oberstufe Laptops benutzen. Aber die jeweiligen Unterrichtsstunden finden bei schönem Wetter auch draußen statt, und zwar in speziell dafür eingerichteten Bereichen, wie z.B. in Amphitheatern mit Holztreppen und – bänken. Weil der Schwerpunkt des pädagogischen Konzepts ja darauf liegt, die individuellen Interessen der Schüler zu fördern, werden an der Monkton Combe Schule auch Projekte angeboten, die es anderswo nicht gibt. Alexander, unser Tourguide hat uns beispielsweise erzählt, dass er für seine A-Levels im Moment an einem Architektur-Projekt arbeitet, bei dem es um Gebiete geht, die regelmäßig überschwemmt werden oder wo die Menschen gezwungenermaßen im Wasser leben müssen!
Rudern auf dem Fluss - Monkton ist bekannt für exzellentes Ruder-Coaching
Die außerschulischen Aktivitäten
Wie jeder kleine Schule gibt es auch an der Monkton Combe School gewisse Kompromisse. Jeder Schüler wird ermuntert, sich so viel möglich am Schulgeschehen zu beteiligen – zum Teil, weil das eben zu den Prinzipien der Schule gehört, zum Teil aber auch, weil die Sache sonst einfach zahlenmäßig nicht funktionieren würde. Deshalb stehen für fast alle Schüler der Jahre 9 und 10 sowie für gut 75 Prozent der Oberstufenschüler am Wochenende Sporttermine auf dem Programm. Dadurch bekommt natürlich jeder Gelegenheit, alle möglichen Sportarten einmal auszuprobieren. Aber bei Wettkämpfen gegen grössere Schulen ist ein kleines Internat wie die Monkton Combe School trotzdem im Nachteil, weil dann eben nicht nur hoch-talentierte Sportskanonen antreten können. Die einen finden das schade – so wie Alexander, der sehr sportlich ist – aber andere wie Bethany sehen genau darin einen Vorteil für das Gemeinschaftsgefühl an der Schule, weil ja durch das Monkton Combe-System jeder mal dran kommt.
Ein Blick in das Kunstdepartment...
Dass Kunst bei den außerschulischen Aktivitäten an der Monkton Combe School sehr beliebt ist, verwundert wenig. Das 2016 eröffnete Art and Design Centre befindet sich in einem wunderschönen holzgetäfelten Gebäude, das alle Schüler lieben, zumal sie es benutzen können, wann immer sie wollen. “Es ist einfach super, in diesen hellen und hervorragend ausgestatteten Räumen zu arbeiten“, so unser Tourguide Bethany. Schulinterne professionelle Künstler kümmern sich außerdem rund um die Uhr um Schüler, die Hilfe brauchen.
Musik und Schauspiel sind ebenfalls sehr beliebt. Demnächst soll ein neuer Theaterkomplex entstehen und im Sommer finden im Rahmen des Longmeade Jazz-Festivals auf dem wunderschönen Cricket-Feld im Tal regelmäßig Jazz-Konzerte statt. (Natürlich passt auch zum Selbstverständnis von Monkton, dass es hier den berühmten “Chor, der nicht singen kann” gibt – wobei wir aber auch die anderen Schul-Chöre erwähnen müssen, die hervorragend singen und regelmäßig in der Abtei von Bath auftreten).
Astroturf für Hockey, Fussball und Tennis
Traditionelle Sportarten wie Netzball, Hockey, Cricket, Tennis oder Rugby stehen natürlich auch in der Monkton Combe Schule auf dem Programm. Wer sich für Rudern interessiert, kann das im schuleigenen Ruderclub tun. Daneben gibt es natürlich aber auch die militärisch ausgerichtete Combined Cadet Force (CCF), die Angebote des Duke of Edinburgh-Programms oder Umweltschutz-Aktivitäten der Conservation Group. Egal, wofür sich die Schüler entscheiden: Hauptsache, die Aktivitäten finden draußen im Freien statt. Eine ganz neue und sehr beliebte Initiative dieser Art nennt sich “Wild Monkton”, bei der die Jugendlichen lernen, wie man Wege und Blumenbeete anlegt, Bäume pflanzt oder Bienenstöcke versorgt.
Der Blick auf die wunderschönen Longmeades Cricket Grounds
Das Boarding
In puncto Internatsleben nimmt die Monkton Combe School wirklich eine herausragende Stellung ein. Alle Schüler, mit denen wir gesprochen haben, gerieten beim Thema Unterkünfte und Hauseltern geradezu ins Schwärmen. Keiner hat sich darüber beschwert, fast alle Wochenenden in der Schule verbringen zu müssen und keiner hat etwa gejammert, es gebe zu wenige Ausflüge nach Bath oder Bristol. Laut Bethany „darf man die Schule am Samstagnachmittag zwar verlassen, aber eigentlich sollen die Schüler lieber vor Ort bleiben und sich an Aktivitäten oder irgendwelchen Gemeinschaftsprojekten beteiligen. Das können z.B. Sportveranstaltungen sein, bei denen man vielleicht nur zuschaut, auf jeden Fall aber die Teilnehmer anfeuert“. Bethany nannte das wörtlich: „Wir sind eine einzige große Familie“ und bezog sich dabei vor allem auf „Grange, das Internatshaus für Mädchen, in dem ich wohne. „ Wie sagte sie dazu? „Meine Hauseltern sind einfach total nett, und jederzeit für uns da“. Alexander ist im Unterschied zu ihr nur Tagesschüler, stimmte ihr aber in diesem Punkt voll und ganz zu. Zwar lebten etwa 40 Prozent der Monkton-Schüler nicht die ganze Zeit im Internat, sagte er, aber sie seien total integriert und würden genauso behandelt wie die „Internen“, gehören also immer komplett zu jeweils einem Haus.
Eines der Internatshäuser - Monkton ist für sein warmherziges, zugewandtes Internatsleben bekannt
Ein Teil der Erfolgsgeschichte der Monkton Combe School ist auch darauf zurückzuführen, dass die Schüler ein Mitspracherecht bei der Auswahl ihrer Tutoren und Hauseltern haben. Das wissen viele natürlich zu schätzen. Nach Meinung von Headmaster Wheeler kann man dabei interessante Rückschlüsse auf die Persönlichkeiten der einzelnen Schüler ziehen. Die einen würden sich für eher strenge Gegenüber entscheiden, andere aber wiederum für das genaue Gegenteil, also eher für so genannte „Softies“, von denen sie mehr Verständnis erwarten!
Die Unterkünfte selbst sind in Ordung. Ein paar Häuser wurden in letzter Zeit sogar renoviert und hübsch hergerichtet. Prüfungskandidaten wie z.B. die Schüler im Year 11 leben in Einzelzimmern. Alle anderen kommen in Mehrbettzimmern unter.
Monkton from the air!
Für welche Schüler eignet sich unserer Meinung nach die Monkton Combe School?
Diese Frage können natürlich die Jugendlichen selbst am besten beantworten. Laut unserem Tourguide Bethany geht es in der Monkton Combe School “eigentlich nicht so sehr darum, wer sich idealerweise für dieses Internat eignet. Unsere Schule freut sich über jeden neuen Schüler, integriert ihn voll in die Gemeinschaft und sorgt dadurch dafür, dass er (oder sie) sich wohlfühlt“. Alex war in diesem Punkt ganz Bethanys Meinung, hat aber noch einmal betont, dass alle in Monkton ständig voll gefordert sind und niemand abseits stehen kann. „Das gilt vor allem in Sport und Kunst”, sagte er. „Auch, wenn man vielleicht nicht super-gut ist, merkt man ziemlich schnell, worauf es ankommt und profitiert davon persönlich, blüht also geradezu auf”, sagte er. „Die Schule legt großen Wert darauf, dass sich jeder bemüht, sein (oder ihr) Bestes zu geben. Wenn jemand sich anstrengt und den Willen demonstriert, so gut wie möglich zu sein”, dann habe man es geschafft und werde von allen „geliebt und akzeptiert“.
Besser kann man die Atmosphäre in der Monkton Combe School eigentlich nicht beschreiben, zumal die Sprache unserer Gesprächspartner ja eigentlich schon alles sagt: Wir haben hier also wirklich eine Schule, in der Schüler „geliebt“ werden und „aufblühen“, ohne dass irgendjemand Einwände gegen diese Wortwahl erheben würde. Für Monkton Combe gilt tatsächlich, dass jedes Kind in dieser kleinen Schulgemeinschaft individuell umsorgt und geliebt wird. Da kann der Erfolg einfach nicht ausbleiben.

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